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Frühjahrslohnrunde 2018
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Gute Löhne maßgeblich für Schwazer Zukunft

Leist besorgt um steigende Arbeitslosigkeit im Bezirk Schwaz

Metallindustrie von hoher Bedeutung für Wirtschaftsstandort

Der Schwazer Arbeitsmarkt geriet durch den Anstieg der Juli-Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 22,5 Prozent ordentlich in Turbulenzen. Tirols ÖGB-Vorsitzender Otto Leist sieht im Zuge mehrerer Betriebsbesuche im Bezirk Schwaz Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft als dringend notwendig: "ArbeitnehmerInnen brauchen dringend eine spürbare Lohnerhöhung, um den Konsum und damit weitere Arbeitsplatzverluste im Bezirk zu vermeiden. Haben Leute nicht mehr ausreichend Geld, konsumieren sie nichts mehr. Wir werden und deshalb in den bevorstehenden Lohnverhandlungen für ArbeitnehmerInnen aller Branchen voll einsetzen. Zudem ist die Politik gefordert, zukunftsorientierte Ganzjahresarbeitsplätze zu garantieren, damit der soziale Frieden auch langfristig bestehen bleibt", so Leist.

Als Maßstab für viele der insgesamt 850 Kollektivvertragsverhandlungen, wovon jährlich 450 stattfinden, gelten traditionell die Lohnverhandlungen in der Metallindustrie. Die Metallindustrie prägt den Bezirk Schwaz. Große Betriebe, wie beispielsweise GE-Jenbacher, Tyrolit, Empl oder AL-KO Kober, sind die Arbeitsstätten vieler Schwazer ArbeitnehmerInnen. "Durch die vielen Gewerkschaftsmitglieder in dieser Branche konnten wir in der Vergangenheit gute Lohnabschlüsse erwirken. Ich bin auch optimistisch, dass uns das auch dieses Jahr gelingen wird", erklärt PRO-GE Sekretär Bernhard Höfler.

Zankapfel bei den diesjährigen Kollektivvertragsverhandlungen in der Metallindustrie dürfte die Arbeitszeit werden. „Täglich fordern vom WKO-Präsidenten abwärts fast alle ArbeitgebervertreterInnen flexiblere Arbeitszeiten, doch das Thema scheint der Metallindustrie offensichtlich doch nicht so wichtig zu sein. Der Fachverband war nicht einmal bereit über das Angebot der Gewerkschaften in Gespräche einzutreten. Das gab es in der Sozialpartnerschaft noch nie und schadet dieser enorm. Wir haben bereits Mitte Mai ein Arbeitszeitmodell vorgestellt, welches neben erweiterten Spielräumen für betriebliche Arbeitszeitgestaltung durch Ausdehnung der Durchrechnungszeiträume und Zeitguthaben auch einen Ausgleich für besonders belastende Arbeit vorsieht. Das Modell wäre ein wichtiger Beitrag zur Standort- und Beschäftigungssicherung in der gesamten Metallindustrie“ sagt Höfler, der einer gewünschten Änderung der rechtlichen Basis für den Kollektivvertrag Metallindustrie nichts abgewinnen kann und eine Arbeitszeitverkürzung einfordert.

"SchwazerInnen bleiben im Monat durchschnittlich 1.290 Euro Netto zum Leben übrig. Daher ist ein guter Richtlohnabschluss in der Metallindustrie besonders wichtig, um die Zweiprozentlücke zum Tirol- und 11,5-Prozentlücke Lücke bei den Einkommen zum Bundesschnitt zu schließen. Ich wünsche mir neben neuen, gut bezahlten Jobs auch mehr Vollzeitarbeitsplätze", so Unterlands ÖGB-Vorsitzender und Tyrolit-Betriebsrat Franz Lanthaler. Aktuell arbeiten 68,3 Prozent aller SchwazerInnen in Vollzeit. Die Arbeitslosigkeit ist im Juli 2013 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 22,5 Prozent angestiegen. Somit sind im Bezirk 1.477 ohne Job und 36.919 Menschen unselbstständig beschäftigt.

In der ansteigenden Arbeitslosigkeit sieht der Tiroler ÖGB-Vorsitzende die Gefahr für den Wirtschaftsstandort Schwaz lauern: "Sinkende Einkommen und hohe Arbeitslosigkeit bringen nicht nur mehr armutsgefährdete Menschen mit sich, sondern gefährden auch die Wirtschaft. Jeder Klein- und Mittelunternehmer braucht zahlungskräftige SchwazerInnen. Das geht nur, wenn ArbeitnehmerInnen gute Löhne und vor allem einen Arbeitsplatz, am besten einen Vollzeitarbeitsplatz haben. Deshalb appelliere ich an die Vernunft der Arbeitgeber, bei KV-Verhandlungen fair zu agieren und fordere die Politik auf, bei der Betriebsansiedelungspolitik darauf zu achten, dass künftig gut bezahlte Jobs nach Tirol kommen", schließt Leist.

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