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Frühjahrslohnrunde 2018
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Metaller-KV: Beschäftigte sind bereit für Streiks

ÖGB-Eder: Verknüpfung von 2,5% Einkommenszuwachs mit Sonntagsarbeit ist inakzeptabel

„Der Verhandlungsstil der Arbeitgeber bei den Kollektivvertragsverhandlungen in der Metallindustrie ist für mich nicht nachvollziehbar. Es scheint beinahe so, als ob das Scheitern der Verhandlungen bewusst herbeigeführt worden ist. Das auf dem Tisch liegende Angebot von 2,5 Prozent ist inakzeptabel. Einerseits ist es weit entfernt von den geforderten 4 Prozent, andererseits haben die Arbeitgeber den geringen Lohnzuwachs mit der Forderung nach Einführung der bis dato verbotenen Sonntagsarbeit verknüpft“, sagt ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder.
„Aus unserer Sicht muss der Sonntag auch weiterhin arbeitsfrei bleiben. Eine Öffnung der Sonntagsarbeit über die bereits bestehenden Bereiche wie Sicherheit, Gesundheit oder Tourismus hinaus würde an den Grundpfeilern des gesellschaftlichen Lebens rütteln und ist für uns so nicht verhandelbar“, so Eder.

Besonders empört ist Eder über aktuelle Aussagen der Arbeitgebervertreter, die den Gewerkschaften die Schuld an dem Abbruch der Verhandlungen geben. „Die geforderten 4 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhungen sind wohl durchdacht und begründen sich in der Inflation in Kombination mit den sehr guten Erträgen der Branche. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben das Recht auf die Teilhabe am Unternehmensgewinn, schließlich haben sie maßgeblich dazu beigetragen diesen zu erwirtschaften“, erklärt Eder.

Es sei demzufolge für ihn nicht nachvollziehbar, dass Arbeitgebervertreter Christian Knill den Gewerkschaften die Schädigung der Sozialpartnerschaft vorwerfe. „Hier wird der Spieß umgedreht und den Gewerkschaften die Schuld für etwas in die Schuhe geschoben, für das sie nichts können. Durch die Verknüpfung mit der Einführung der Sonntagsarbeit war das Angebot alles andere als fair. Zudem ist die gewerkschaftliche Position zu diesem Thema hinlänglich bekannt. Der Abbruch der Verhandlungen wurde somit bewusst von den Arbeitgebern herbeigeführt“, analysiert Eder und ergänzt: „Nicht die Gewerkschaften schädigen die Sozialpartnerschaft, sondern bestimmte Industrielle, die ohne Kontrolle der Arbeitnehmervertretung in ihren Betrieben schalten und walten wollen, um letztendlich die Gewinne zu maximieren.“

Der ÖGB-Vorsitzende hofft dennoch auf späte Einsicht der Arbeitgeber. „Aus vielen Gesprächen mit Arbeitgebern der Branche weiß ich, dass diese einem höheren Abschluss durchaus zustimmen würden. Ich hoffe daher, dass diese in den kommenden Stunden und Tagen Druck auf ihre Chefverhandler ausüben, damit diese mit fairen Angeboten an den Verhandlungstisch zurückkehren.“

Die Gewerkschaft sei jedenfalls für gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen gerüstet, falls es zu keinem Einlenken der Arbeitgeber kommt. „In den bereits durchgeführten Betriebsversammlungen haben sich die Beschäftigten in der Metallindustrie durch die Bank für weitere Maßnahmen ausgesprochen, falls es zu keinem fairen Ergebnis kommt. Diese Maßnahmen werden nunmehr vorbereitet und Anfang nächster Woche in Kraft treten“, so Eder.

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