topimage
PRO-GE
FrauenJugendBetriebsratPensionistInnen
Frühjahrslohnrunde 2018
Frühjahrslohnrunde 2018
Ausfüllen des Pensionsantrags

Nein zur vorzeitigen Anhebung des Pensionsantrittsalters

Frieben: Frauenarbeitslosigkeit würde sich drastisch erhöhen

"Worauf sollen die Menschen noch vertrauen, wenn die Politik sich nicht an Vereinbarungen hält", ist Klaudia Frieben, Bundesfrauenvorsitzende der PRO-GE, über den neuerlichen Vorstoß des oberösterreichischen Landeshauptmannes (VP) zu einer rascheren Anhebung des Frauenpensionsalters verärgert. Der Vertrauensschutz sei dem Spitzenpolitiker offenbar egal. "Es ist außerdem höchst unfair, einer 55-jährigen Frau jetzt zu sagen, dass sie doch noch ein paar Jährchen länger arbeiten muss, als sie geplant hat", fügt Elfriede Schober, PRO-GE Landesfrauenvorsitzende, hinzu.

Vertrauensschutz einhalten

Das ungleiche Pensionsalter sei kein Privileg, sondern ein Ausgleich für bestehende Diskriminierungen, daher bestehe keine Veranlassung etwas daran zu ändern, verweisen die PRO-GE Frauen auf das im Jahr 1992 vereinbarte Gleichbehandlungspaket: Dies legt fest, dass 2024 die Anpassung der regulären Alterspension beginnt, und zwar schrittweise um sechs Monate pro Jahr. Voraussetzung für diese Regelung war die Annahme, dass bis zu diesem Zeitpunkt der Gleichstellungsprozess erfolgreich abgeschlossen sein sollte. "Bereits damals haben die Frauen einer Angleichung ab dem Jahr 2024 zugestimmt, im Vertrauen, dass bis dahin auch Gleichstellung beim Entgelt, bei Weiterbildung und Aufstieg erreicht werden kann", sagt Frieben.

Kein Mittel für höhere Frauen-Pensionen

Die PRO-GE Frauen kritisieren, dass das vorzeitige Angleichen des Frauenpensionsalter große negative Auswirkungen auf die älteren Frauen haben würde: "Die vorzeitige Anhebung würde die Frauenarbeitslosigkeit drastisch erhöhen", betont Frieben. Für Über-50-Jährige sei es schon jetzt sehr schwer, eine Arbeit zu finden. "Die Zahl der Jobs nimmt stetig zu, die Arbeitslosigkeit geht erfreulicherweise zurück, doch die älteren ArbeitnehmerInnen bleiben die Problemgruppe Nummer 1. Solange Unternehmer das Potenzial der Frauen über 50 nicht erkennen und entsprechend schätzen, sind alle Ansinnen, das Pensionsantrittsalter noch schneller anzuheben, ein Schlag ins Gesicht aller Arbeitnehmerinnen", stellt Schober klar.

Ebenso sieht die Wifo-Pensionsexpertin Christine Mayrhuber das Argument, dass längeres Arbeiten den Frauen tatsächlich eine höhere Pension bringt, kritisch: "Bei den über 50-Jährigen haben wir eine sehr hohe Arbeitslosigkeit – für die arbeitslosen Frauen würde die vorzeitige Erhöhung des Frauenpensionsalters den Pension-Gap nicht verkleinern . . .Arbeitsplätze entstehen jedenfalls nicht einfach durch eine Reform des Gesetzestextes", sagt Mayrhuber in der Tageszeitung "Der Standard" vom 17. August 2017.

Vorrang für Gleichstellung

Was 1992 durchaus noch als realisierbar angesehen wurde, sieht nach heutiger Beurteilung nicht ganz so rosig aus. Nach wie vor ist der Gleichstellungsprozess im Gange und dessen Umsetzung in weiter Ferne. Einkommensunterschiede, ungleiche Berufschancen und Mehrfach-Belastungen, sind reale Fakten im Erwerbsleben von Frauen. Aus diesem Grund gibt es massiven Widerstand gegen die wiederkehrenden Bestrebungen, die Angleichung des Pensionsantrittsalters vorzuverlegen. "Für uns kommt eine vorgezogene Angleichung des Pensionsantrittsalters nicht in Frage, weil dies die ohnehin existente Benachteiligung der Frauen in der Arbeitswelt verstärken würde. Bevor solche Überlegungen angestellt werden, sollten lieber die Benachteiligungen während des Erwerbslebens angegangen werden“, sagt Frieben.

Die PRO-GE Frauen konnten bereits 2012 mit ihrer Kampagne "Nein zur vorzeitigen Anhebung des Pensionsantrittsalters" und einer parlamentarischen Petition mehr als 10.000 Unterschriften über alle Fraktionen und Berufsgruppen erfolgreich sammeln.

Mehr zum Thema

> Link zum Standard-Artikel: Frauen werden auch künftig weniger Pension bekommen
 

> PRO-GE Frauen zum Equal Pension Day

> Broschüre: Frauenpension - Fragen und Antworten

> Volle Anrechnung der Karenzzeiten großartiger Erfolg

 

Artikel weiterempfehlen

Teilen |
Logo der Gewerkschaft PRO-GE
Suche
GO
Wien Niederösterreich Burgenland Steiermark Kärnten Oberösterreich Salzburg Tirol Vorarlberg
Facebook YouTube Flickr Issuu

© 2009, Gewerkschaft PRO-GEImpressum | Inhalt