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Frühjahrslohnrunde 2018
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Faire Schokolade - Mehr Kontrollen notwendig

Gütesiegel: Welche Richtlinen gelten?

Schlechte Arbeits- und Lebensbedingungen für KakaobäuerInnen

Millionen Kakaobauern und -bäuerinnen, sowie ArbeiterInnen auf Kakaoplantagen müssen unter miserablen Bedingungen arbeiten, während die Schokoladenkonzerne hohe Gewinne einfahren. Unter anderem werden Kinder ausgenützt und Menschen leiden an gesundheitsschädlicher Arbeit mit Pestiziden. Die Kampagne „Make Chocolate fair!“, will die Ausbeutung von den ArbeiterInnen stoppen und für bessere und fairere Verhältnisse sorgen.
Steigende Nachfrage von Schokolade

Durch die steigende Nachfrage an Schokolade kam es bereits letztes Jahr zu einer fast 20-prozentigen Preissteigerung. Die höheren Gewinne kommen jedoch bis dato nicht bei den ProduzentInnen an. 1980 erhielten  Kakaobäuerinnen und -bauern noch 16 Prozent, aktuell steigen sie nur mehr mit sechs Prozent am Anteil des Verkaufspreises einer Tafel Schokolade aus. Das führt dazu, dass Millionen Kleinbauern unter der Armutsgrenze von 1,25 $/ Tag leben müssen.
Zertifizierungsprobleme

"Derzeit sind kaum 5 Prozent der Schokoladeprodukte im österreichischen Handel so zertifiziert, dass man Ausbeutung und soziale Missstände in der Produktion ausschließen kann" berichtet Bernhard Zeilinger, Leiter der Kampagne "Make Chocolate Fair!".

Es gibt zwar eine Reihe an Gütesiegel, die mit Begriffen wie „nachhaltig“ oder „umweltfreundlich“ werben, allerdings sind diese gesetzlich nicht an die Einhalt an bestimmte Bedingungen gebunden.

"Die Konsumentinnen und Konsumenten brauchen Gütesiegel zur Orientierung. Ein Gütesiegelgesetz sollte dazu beitragen, dass gewisse Standards eingehalten werden und dass sich die KonsumentInnen darauf vertrauen können“, stellt Peter Blazek vom Verein für Konsumenteninformation (VKI), bei einer Pressekonferenz zur Kampagne "Make Chocolate Fair!" im  April 2014, fest.
Ausbeutung von Kindern

Drei Viertel der in Österreich verarbeiteten Kakaobohnen stammen aus der Elfenbeinküste und Ghana. Wie eine Erhebung durch die US-amerikanische Tulane Universität 2011 ergab, arbeiten 820.000 Kinder in der Elfenbeinküste und ca. 1 Million Kinder in Ghana auf Kakaoplantagen - jeweils 260.000 in der Elfenbeinküste und 270.000 in Ghana unter Bedingungen, die laut internationalen Bestimmungen strengstens verboten sind.

"Prekäre Arbeit, die einseitig Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer benachteiligt, gibt es aber auch am Ende der Produktionskette, in der europäischen Schokoladenindustrie häufig in Form von Leiharbeit, Werkverträgen, Niedriglöhnen und befristeten Arbeitsverhältnissen. Wir Gewerkschaften fordern auch in diesem Bereich faire Arbeit und soziale Mindeststandards sowie deren Dokumentation in einem Sozialsiegel", betonte Gerhard Riess, Branchensekretär der Gewerkschaft PRO-GE, beim Kampagnenstart von "Make Chocolate Fair!".Gütesiegel

Für die Verbesserung der Lebensstandards und für fairere Bedingungen für ArbeiterInnen in der Schokoladenindustrie sind laut dem Magazin KONSUMENT vor allem drei Zertifizierungsstandards von Bedeutung: Fairtrade, UTZ-Certified und Rainforest Alliance. Die praktische Umsetzung dieser Gütesiegel unterscheidet sich in einigen wenigen Punkten. Die Richtlinien des Fairtrade-Gütesiegels verbietet unter anderem ausbeuterische Kinderarbeit oder Zwangsarbeit. Die FLO, Organisation für fairen Handel, legt für den Handel von Produkten mit dem Fairtrade-Siegel faire Mindestpreise fest, die die durchschnittlichen Produktionskosten decken.

Bei UTZ-zertifizierten Produkten steht das Siegel ebenso für faire Arbeitsbedingungen und den Verzicht auf Kinderarbeit ein. Allerdings müssen nach den Richtlinien nur 60% des Kakaos aus UTZ-zertifizierter Herkunft stammen. Ende 2014 sollen es aber 90% werden. Im wesentlichen Unterschied zu Fairtrade gibt es keinen Mindestabnahmepreis.

Ebenso ist es bei dem Rainforest Alliance Siegel. Aber auch hier ist die Voraussetzung für das Siegel das Verbot von Kinderarbeit. Das Hauptaugenmerk liegt hier allerdings auf ökologischen Aspekten.
 Kampagne make chocolate fair!

Die Kampagne "Make Chocolate Fair!" setzt sich für fairen Handel in der Schokoladeproduktion ein. Gemeinsam mit drei Organisationen in Deutschland, Tschechien und Estland koordiniert Südwind die europaweite Kampagne in 16 EU-Ländern und wird dabei von zahlreichen gewerkschaftlichen, unter anderem die PRO-GE, und entwicklungspolitischen Organisationen unterstützt. Jetzt die Petition unterzeichnen!

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