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Textilbranche: Aktion gegen Arbeit die krank macht - mit VIDEO
"Die Zustände in der internationalen Textil- und Bekleidungsproduktion wirken sich auch auf den europäischen Arbeitsmarkt aus. Der Wettbewerb nach günstigsten Produktionsstandorten darf nicht zu Lasten der Gesundheit der Beschäftigten gehen. Menschenwürdige Arbeit und faires Einkommen sind der einzige Weg aus der Armut und sind von grundlegender Bedeutung für Demokratie und sozialen Zusammenhalt - weltweit!", sagt Gerald Kreuzer, für die Textil-Branche zuständiger PRO-GE-Sekretär und Vizepräsident des Europäischen Gewerkschaftsverbandes Textil, Bekleidung, Leder. Weil die Unternehmen drohen, ihre Produktion in Billiglöhnländer auszulagern, nimmt die prekäre Beschäftigung auch in Europa zu. "Den Wettlauf um die niedrigsten Mindeststandards können Gewerkschaften und KonsumentInnen nur gemeinsam stoppen."
Video von der Aktion vom 22. März
Laut Berichten der Clean Clothes Kampagne, die in Österreich u.a. von Südwind und der Gewerkschaft PRO-GE getragen wird, sind seit Juni 2010 in kambodschanischen Textilfabriken über 2.400 ArbeiterInnen kollabiert. Massenohnmachtsanfälle gibt es auch bei Zulieferbetrieben, die u.a. für den schwedischen Modekonzern H&M produzieren. "Konzerne wie H&M nehmen in Kauf, dass die ArbeitnehmerInnen in Entwicklungsländern zu Niedrigstlöhnen, unter teils lebensgefährlichen Umständen und langen Arbeitszeiten ausgebeutet werden", kritisiert Stefan Kerl, Kampagnenleiter bei Südwind. H&M hat nun angekündigt, sich um menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Zulieferkette zu bemühen. "Wir werden das genauestens beobachten", sagt Kerl.
Arbeitsbedingungen überprüfen
Aber nicht nur unsere Mode wird unter katastrophalen Arbeitsbedingungen produziert, auch Computer und Spielsachen. Um die Arbeitsbedingungen für alle Branchen weltweit zu verbessern, fordern Südwind und ÖGB die Umsetzung sozialer Mindeststandards. "Ob Ruhezeiten, Mindestlöhne und Schutzbestimmungen eingehalten werden, muss dann durch unabhängige Kontrollinstanzen regelmäßig überprüft werden", fordern Kreuzer und Kerl.
Petition
Südwind und der ÖGB machen mit einer Unterschriftenaktion gegen schlechte Arbeitsbedingungen mobil. In der Petition werden die Regierungen dazu aufgefordert, weltweit grundlegende Rechte für die Beschäftigten sicherzustellen. Die Unterschriften werden am 1. Mai 2012 von ÖGB-Präsident Erich Foglar an Sozialminister Rudolf Hundstorfer übergeben.
Die Petition kann auf der Website www.fairearbeit.at unterschrieben werden. Fotos von der Aktion am 22.3.2012 gibt es auf der ÖGB Flick Seite (siehe Links neben dem Artikel)
Kooperation
Das Projekt "Menschenwürdige Arbeit für menschenwürdiges Leben" wird von weltumspannend arbeiten des ÖGB und Südwind in Kooperation mit dem VÖGB durchgeführt und von der Europäischen Union und der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert. Die darin vertretenen Standpunkte geben die Ansicht der Projektpartner wieder und stellen somit in keiner Weise die offizielle Meinung der Fördergeber dar.