Broschüren & Infos
- Übersicht multinationale Konzerne der Schokoladeindustrie, 2017 (pdf, 1.0 MB).
- Kakao-Newsletter Nr.1/2011 (pdf, 1.3 MB).
- "KAKAO" Info-Broschüre der PRO-GE, 2010 (pdf, 3.4 MB).
- Fairer Handel am Beispiel Kakao (pdf, 437 KB).
- Südwind-Studie: "Die dunklen Seiten der Schokolade", Kurzfassung (pdf, 0.6 MB).
- Südwind-Studie: "Die dunklen Seiten der Schokolade", Langfassung (pdf, 305 KB).
- Südwind-Studie: "Alternative Geschäftsmodelle im Kakaosektor" (August 2017) (pdf, 1.7 MB).
- Gütesiegel für fairen Handel im Test (pdf, 1.0 MB).
Mangelware Kakao
Über Jahrzehnte wurde Nachhaltigkeit in der kommerziellen Kakaoproduktion vernachlässigt. Jetzt wird es brenzlig. Viele Bauern und Bäuerinnen können nicht mehr vom Kakaoanbau leben, sie geben auf. Ändert sich nichts, gibt es bald nicht genügend Kakao um die steigende Nachfrage zu decken.
In Tafeln oder als Getränk - für uns ist es selbstverständlich, Kakao jederzeit genießen zu können. Doch von der Kakaobohne bis zur fertigen Schokolade ist es ein langer und arbeitsintensiver Weg. Für die Familien ist der Anbau von Kakao oft die einzige Einnahmequelle. Jahrzehntelang stagnierende Rohstoffpreise und sinkende Ernteerträge machen den Anbau für die junge Generation zunehmend uninteressant.
Steigende Nachfrage - sinkendes Angebot
Durch die Erschließung neuer Märkte etwa in China oder Indien und durch den Trend in Richtung "gesunder" Schokolade mit höherem Kakaoanteil steigt die Nachfrage nach Kakaobohnen. Um den Bedarf für 2012 zu decken, müsste die weltweite Produktion um knapp 20 Prozent zunehmen. Gleichzeitig geht der Anbau der Kakaopflanze zurück. Viele Junge suchen lieber Arbeit in der Stadt. Niedrige Löhne und geringe Ernteerträge z.B. durch Baumkrankheiten wegen fehlender Bildung machen den Anbau unattraktiv.
Weitere Investitionen nötig
Die Unternehmen erkennen zunehmend das Problem und beteiligen sich an nachhaltigen Initiativen wie z.B. FAIRTRADE. Langfristig sind aber weit mehr Investitionen notwendig. Wenn die Unternehmen die Rohstoffversorgung absichern wollen, braucht es öffentliche Institutionen wie Forschungs- oder Beratungseinrichtungen und vor allem intensive Schulungen. Geschulte Kakaobäuerinnen und -bauern können ihre Produktion um 25 Prozent steigern sagen ExpertInnen.
Auch wenn der Trend in die richtige Richtung geht, stammen nur drei Prozent der verarbeiteten Kakaobohnen aus nachhaltiger Produktion. Um eine vollständige Durchsetzung zu erreichen, ist nach wie vor Druck von NGO’s, Gewerkschaften und VerbraucherInnen unerlässlich. Und schlussendlich müssen die KonsumentInnen bereit sein, mehr für Schokolade zu bezahlen.
Netzwerk für "Nachhaltige Kakaowirtschaft"
Seit 1987 engagiert sich die Gewerkschaft für nachhaltige Kakaowirtschaft. 2010 gründete die Branche Genuss der PRO-GE mit Organisationen aus Österreich und den Niederlanden ein Netzwerk. In engem Dialog mit den ArbeitgeberInnen sollen faire Einkommen, Arbeits- und Lebensbedingungen erreicht und Kinderarbeit bekämpft werden. Die langfristige Kampagne klärt KonsumentInnen auf und fördert den Austausch zwischen ArbeiterInnen in der Schokoladenerzeugung. Neben diesem Artikel gibt es mehr Informationen zum Netzwerk.