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Frühjahrslohnrunde 2018
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Schandfleck an die Landesregierungen OÖ und NÖ und Red Bull Media House

Auszeichnung für besonders unverantwortliches Handeln

Zum fünften Mal verlieh das Netzwerk Soziale Verantwortung (NeSoVe) den Schmähpreis „Schandfleck des Jahres“ – eine Auszeichnung für gesellschaftlich besonders unverantwortlich handelnde Unternehmen, Organisationen und Institutionen.

Der Schandfleck 2016 ging an die Landesregierungen in OÖ & NÖ
sowie Red Bull Media House.

Am 20. Februar 2017 wurde im Rahmen einer feierlichen Gala der „Schandfleck des Jahres 2016“ verliehen. Mehrere Wochen lang wurde per Internet abstimmt, wer dieses Jahr den Schmähpreis erhält.

Vier Nominierte standen zur Auswahl: Die Landesregierungen OÖ & NÖ, Red Bull Media House, Samsung und Starbucks. Die Beschreibung der vier Nominierten findet sich weiter unten auf dieser Seite.

Die Landesregierungen in Oberösterreich und Niederösterreich (spezifischer, die Landtagsklubs von ÖVP & FPÖ in beiden Ländern sowie der Liste Frank in NÖ) erhielten für die Neufassung der bedarfsorientierten Mindestsicherung den Publikumspreis. Über 40% der Abstimmenden waren der Meinung, dass dies zur Prekarisierung der Lebensumstände und Menschenrechtsverletzung von Armutsbetroffenen und neu Zugewanderten führt.

Den Schandfleck-Jurypreis erhielt Red Bull Media House für den Umgang mit ServusTV. Die Androhung der Schließung des Senders, nachdem Mitarbeiter eine Email für ein Meinungsbild zu einem Betriebsrat weitergeleitet hatten bedeutet laut der Jury ein öffentliches Untergraben des Rechts auf Betriebsratsgründung.

Folgende Fälle legt die Jury aus den zahlreichen Einreichungen zur Online-Abstimmung vor:

  • Die Landesregierungen NÖ und OÖ für die Prekarisierung der Lebensumstände und Menschenrechtsverletzung von Armutsbetroffenen und neu Zugewanderten durch die Neufassung der bedarfsorientierten Mindestsicherung, mit der besonders Kinder benachteiligt werden.
  • Red Bull Media House für das öffentliche Untergraben des Rechts auf Betriebsratsgründung. Nachdem die Mitarbeiter*innen von servusTV in einer Online-Umfrage einen Betriebsrat befürwortet hatten, wurde seitens Red Bull Media House verkündet, der Sender werde mangels Wirtschaftlichkeit eingestellt und alle 264 Mitarbeiter*innen seien bereits gekündigt. Wenig später gab Konzerngründer und -chef Mateschitz öffentlich zu, dass die Aussicht auf eine Betriebsratsgründung die Entscheidung zur Auflösung des Senders begünstigt hätte.
  • Samsung Electronics für Profit auf Kosten von Menschenrechten und ausbeuterische Produktionsbedingungen. Insbesondere in der Zulieferkette kommt es immer wieder zu Arbeitsunfällen und Gesundheitsschädigungen. Von 2007 bis August 2014 wurden allein in der koreanischen IT-Branche 289 Fälle von berufsbedingten Erkrankungen festgestellt, wovon 232 direkt oder mittelbar Samsung zuzuordnen sind.
  • Starbucks Corporation für massive Steuerflucht. Das Unternehmen transferiert in Europa systematisch und massiv unversteuerte Gewinne durch überhöhte unternehmensinterne Gebühren ins Ausland, wo sie ebenfalls nicht versteuert werden. Dadurch kam zustande, dass die Starbucks Coffee Austria GmbH trotz 17,2 Millionen Euro Umsatz 2014 nur 814 Euro an (Körperschafts-)Steuer gezahlt hat.

„Die Nominierungen zeigen, dass Unternehmen und Politik erheblichen Nachholbedarf in punkto Einhaltung sozialer Standards haben. Zivilgesellschaftliche Beobachtung und Kontrolle ist notwendig, um sozial verantwortliches Wirtschaften sicherzustellen.“, erklärt Marieta Kaufmann, Geschäftsführerin des Netzwerks Soziale Verantwortung.

Weitere Informationen: www.schandfleck.or.at

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