Downloads
Links
Nein zu Patenten auf Pflanzen und Tiere
PRO-GE, BIO AUSTRIA und ARCHE NOAH schlagen Alarm: Europa droht eine Patentlawine auf herkömmlich – ohne den Einsatz gentechnischer Verfahren – gezüchtetes Obst, Gemüse und Getreide des täglichen Bedarfs.
Patente sollen eigentlich geistiges Eigentum an Produkten und Verfahren im Rahmen von Erfindungen schützen. Das Europäische Patentamt patentiert jedoch in höchst fragwürdiger Interpretation des europäischen Patentübereinkommens zunehmend herkömmliche Lebensmittel, wie etwa Tomaten, Paprika oder Brokkoli. Ausschlaggebend dafür war der umstrittene Entscheid der Großen Beschwerdekammer des Europäischen Patentamtes, dass Pflanzen aus klassischer Züchtung patentierbar seien. Bereits 180 solcher Patente wurden an multinationale Agro-Chemiekonzerne wie Monsanto, Syngeta & Co erteilt, über 1200 weitere derartige Patente wurden beantragt.
Für die PRO-GE ist es entscheidend, dass ein unmissverständliches Verbot von Patenten auf Tiere und Pflanzen ausgesprochen wird. „Wir als Gewerkschafter treten für ein Agrarsystem sein, das Vielfalt und Wahlfreiheit in den Vordergrund stellt. Kleinbauern müssen selbst darüber entscheiden dürfen, ob sie Saatgut von Hybridsorten verwenden oder nicht”, betont Gerhard Riess, PRO-GE Branchensekretär. Patente auf Pflanzen und Tiere würden dazu führen, die Vormachtstellung der multinationalen Saatgut- und Chemiekonzerne noch weiter zu stärken und Kleinbauern zu Rechtlosen zu machen. „Wird jetzt in der Agrarpolitik der falsche Weg eingeschlagen, dann gibt es kein Zurück mehr. Das müssen wir uns alle ins Bewusstsein rufen”, so der Gewerkschafter weiter. Mit der Kampagne will man auf eine Fehlentwicklung aufmerksam machen, die in den kommenden Jahren gravierende Auswirkungen auf die ländlichen Strukturen und die Biodiversität haben könnte.
Nun geht es darum, mit möglichst breiter Unterstützung aus der Bevölkerung an die zuständigen Mitglieder der Österreichischen Bundesregierung zu appellieren, auf dem internationalen Parkett eine aktive Rolle zu spielen, um ein Verbot zu erwirken.