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Frühjahrslohnrunde 2018
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Schluss mit Kinderarbeit im Kakaoanbau

Unternehmen müssen Selbstverpflichtung ernst nehmen

Kinderarbeit auf Kakaoplantagen ist weiterhin auf dem Vormarsch. Laut einem Bericht der Tulane Universität (USA) aus dem Jahr 2015 arbeiten allein in der Elfenbeinküste und in Ghana mehr als zwei Millionen Kinder auf Kakaoplantagen. Und sie werden mehr statt weniger, obwohl sich im Jahr 2001 alle großen Schoko-Unternehmen mit dem Harkin-Engel-Protokoll auf die Abschaffung der Kinderarbeit im Kakaoanbau geeinigt haben. Die Frist dafür läuft im Jahr 2020 endgültig aus. „Die Unternehmen müssen jetzt handeln, wenn wir ihre Versprechen ernst nehmen sollen. Es sind nur mehr 30 Monate und 18 Tage“, so Gerhard Riess von der Gewerkschaft PRO-GE anlässlich Welttages gegen Kinderarbeit am 12. Juni.

Kinderarbeit nimmt zu

Die Tulane-Universität hat eine Befragung von knapp 2.300 bäuerlichen Haushalten/Betrieben in Ghana und Elfenbeinküste durchgeführt. Es wurde erhoben, dass im Zeitraum 2013/14 in beiden Ländern rund 2,26 Millionen Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren in der Kakaoproduktion arbeiteten. Um 443.000 mehr als fünf Jahre davor, als zum ersten Mal von Tulane Kinderarbeit in diesen Ländern untersucht wurde. Der Anteil der 5 bis 11-Jährigen beträgt über 40 Prozent.

Beunruhigend ist der massive Anstieg der Kinderarbeit in der kriegsgebeutelten Elfenbeinküste um rund 40 Prozent. In Ghana gab es hingegen einen leichten Rückgang. Laut dem International Labor Rights Fund werden in diesen beiden Ländern rund 70 Prozent aller Kakaobohnen für den Weltmarkt geerntet.

Hohe Verletzungsgefahr

Der Tulane-Bericht stuft einen großen Teil der Arbeit, die von Kindern gemacht wird, als gefährlich ein. Die Verletzungsgefahr ist sehr hoch. Anstatt in die Schule zu gehen, leisten Kinder viele Stunden schwere körperliche Arbeit. So schleppen sie zum Beispiel Säcke mit Kakaobohnen oder Wasser für die Behandlung mit Insektiziden und schlagen die Schoten mit Macheten auf. Sie machen viele Tätigkeiten, die laut der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO/ILO) für unter 17-Jährige strengstens verboten sind.

„16 Jahre sind seit der Unterzeichnung des Harkin-Engel-Protokoll verstrichen. Noch immer ist es nicht gelungen, die Kakaoernte so zu organisieren, dass Kinder nicht darunter leiden. Die Süßwarenindustrie muss auf die Einhaltung der Menschenrechte drängen und alles dafür tun, dass das Verbot der Kinderarbeit endlich befolgt wird“, sagt Riess.

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