Kein Weihnachtsfrieden bei MACO
Kurz vor dem Weihnachtsfest sorgen massive Einkommenskürzungen für riesigen Unmut bei den ArbeiterInnen der Salzburger Beschlägefirma MACO. Ein neues Prämienmodell würde für die Beschäftigten bis zu 10.360 Euro an jährlichen Einbußen bringen. Da oftmals auch Ehepaare beschäftigt sind, würde das Einkommen in diesen Fällen um fast 21.000 Euro schrumpfen.
Gestern, Donnerstag, nahmen die 150 betroffenen ProduktionsmitarbeiterInnen an einer Betriebsversammlung teil, wo sie über ihre rechtlichen Möglichkeiten informiert wurden. In der emotionalen Betriebsversammlung brachten zahlreiche Beschäftigte ihren Unmut und ihre Betroffenheit zum Ausdruck.
Ausbildung der Kinder nicht mehr finanzierbar
Ein Arbeiter sieht die Ausbildung seiner Kinder gefährdet: "Ich werde mir die weiterführende Schule meiner zwei Kinder wohl nur leisten können wenn ich einen zweiten Job annehme. Ich befürchte, dass mich das auf Dauer gesundheitlich kaputt macht."
Mit diesem Schicksal ist der Beschäftigte nicht allein. Viele der Arbeiter sind seit Jahrzehnten in der Firma. Sie haben viel Herzblut in den Betrieb eingebracht und wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg beigetragen. Dass sie jetzt die Leidtragenden einer nicht nachvollziehbaren Sparpolitik sein sollen – laut Geschäftsführer Guido Felix ist MACO profitabel und wächst (Salzburger Nachrichten, 4. Dezember 2015) – ist für sie nicht verständlich. Die Anwesenden verurteilten daher durch die Bank die geringe Wertschätzung der Firmenleitung gegenüber den MitarbeiterInnen.
Betriebsratsvorsitzende Gerlinde Konnerth bringt es auf den Punkt: "Viele MitarbeiterInnen sind seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Firma. Obwohl sie die Maschinen aufgrund ihrer Erfahrung perfekt bedienen können, sollen sie mit dem Lohn ungelernter Hilfskräfte abgespeist werden. Dies ist nicht hinnehmbar."
Situation konnte vorerst beruhigt werden
Die Stimmung in der Betriebsversammlung war dementsprechend aufgeheizt. Betriebsrat und Gewerkschaft ist es dennoch vorerst gelungen, die Situation zu beruhigen. "Das Angebot der Geschäftsleitung, dass die verschlechternden Änderungen bis zum 17. Dezember unterzeichnet werden müssen, konnte vorerst verhindert werden. Wir erwarten, dass die Geschäftsleitung von der unmenschlichen Haltung abgeht und endlich zu vernünftigen Verhandlungen bereit ist", sagt PRO-GE-Sekretär Daniel Mühlberger.
Gewerkschaft wird Beschäftigte bei Protestmaßnahmen unterstützen
"Die Stimmung bei der Betriebsversammlung hat gezeigt, dass die Belegschaft dazu bereit ist Widerstand zu leisten, falls die Geschäftsleitung zu keinen weiteren Gesprächen bereit ist. Welche Maßnahmen die Beschäftigten gemeinsam mit den BetriebsrätInnen setzen werden wird von den Angeboten der Geschäftsleitung abhängen", so Mühlberger.