Skandalöse Zustände bei Leiharbeitsfirma
Skandalöse Zustände bei einer Leiharbeitsfirma im Mondi-Werk Frantschach wurden jetzt von Betriebsratschef und PRO-GE Bezirksvorsitzenden Wolfgang Knes aufgedeckt: Bei Bezahlung gab es seitens eines Personalverleihers gravierende Verstöße gegen den Vertrag mit Mondi. Die Mondi-Geschäftsleitung hat sich aufgrund der Vorfälle sofort von der Firma getrennt.
Zur Abdeckung von Produktionsspitzen werden von der Papier- und Zellstofffabrik Mondi Frantschach mehrere Leiharbeitsfirmen beschäftigt. Die Verträge mit den Firmen sehen vor, dass Leiharbeiter zu denselben kollektivvertraglichen Stundenlöhnen zu entlohnen sind wie das Mondi-Stammpersonal.
Bei einer dieser Firmen – es handelt sich um einen Personalverleiher aus dem Lavanttal - wurden vom Vorsitzenden des Mondi-Konzernbetriebsrates und Bezirkschef der PRO-GE Wolfsberg, Wolfgang Knes, gravierende Missstände aufgedeckt: „Die Firma hat ihre Arbeiter um 3 bis 5 Euro pro Stunde unter dem vereinbarten und von Mondi erhaltenen Kolletivvertragslohn bezahlt“, empört sich Knes. „Die Differenz wurde einfach eingesteckt.“
Außerdem besteht laut Knes auch der Verdacht auf Verletzung des Arbeitszeitgesetzes, da Leiharbeiter dieser Firma teilweise auch weiteren beruflichen Beschäftigungen nachgehen dürften. Aufgrund der Vorfälle hat sich die Mondi-Geschäftsführung sofort von dem Personalverleiher getrennt. Knes: „Wir werden den Leiharbeitsfirmen künftig verstärkt auf die Finger schauen. Der Großteil arbeitet und bezahlt korrekt, leider gibt es darunter aber immer wieder schwarze Schafe!“. Mit dem konkreten Fall beschäftigen sich mittlerweile auch die Rechtsabteilung der Kärntner Arbeiterkammer sowie die PRO-GE
Intern will der Mondi-Betriebsrat den Bedarf an Leiharbeit reduzieren: „Wir fordern schon seit langem einen Werkspool mit fest angestelltem Personal, das bei Produktionsspitzen flexibel eingesetzt werden kann“, so Knes. „Ein gänzlicher Verzicht auf Leiharbeit wird bei Betrieben wie Mondi mit starken wirtschaftlichen Schwankungen leider nicht möglich sein.“
Besonders empört ist Knes auch über das weitere Schicksal der betroffenen Leiharbeiter. „Als „Dank“ dafür, dass sie für ihre Rechte eingetreten sind, hat sich die Leiharbeitsfirma sofort von ihnen getrennt.“