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Arbeit an der Nähmaschine

Textil: "Made in..." sorgt für transparente Verbraucherinfo

Industrie sollte Kennzeichnung als Chance sehen

"Selbst bei Gurkerl können KonsumentInnen bereits nachvollziehen woher sie kommen. Bei Bekleidungs- und Textilprodukten, mit denen ich fast 24 Stunden pro Tag in Berührung bin, ist sowas nicht möglich", plädiert Gerald Kreuzer, für die Branche zuständiger PRO-GE Sekretär und Vizepräsident des "Europäischen Gewerkschaftsverbandes Textil, Bekleidung, Leder" (ETUC:TCL) für die verpflichtende "Made in…" Kennzeichnung. Kreuzer reagiert damit auf das Argument, die Kennzeichnung sei keine sinnvolle Konsumenteninformation. "Die Wirtschaft versucht damit, die von der EU geforderte transparente Verbraucherinformation bei Textilprodukten, zu verhindern", so Kreuzer.

"Der Boom für faire und regionale Produkte zeigt deutlich das Anliegen der KonsumentInnen, zu bestimmen was sie von woher kaufen wollen", argumentiert Kreuzer. Im Gegensatz zu den USA, in denen es eine verpflichtende Kennzeichnung für Textilien gibt, wehren sich die Textil- und Bekleidungshersteller in Europa noch immer. Dabei würde das "Made in…"-Gütesiegel noch andere positive Auswirkungen haben: "Regionale Hersteller würden gestärkt, innovative Produkte sichtbarer und Europa als Produktionsstandort wieder attraktiver. Die Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen in der Bekleidungs- und Textilherstellung würden insgesamt verbessert werden", ist Kreuzer überzeugt.

Länder wie Italien, in denen es noch große Produktionsstätten gibt, haben diese Vorteile erkannt und sind durchaus für die Kennzeichnungspflicht. "Auch die anderen Staaten sollten die Kennzeichnung als Chance begreifen. Schließlich sind viele in Europa gefertigte Textilien, hochwertige High-tech-Produkte, bei denen die Wirtschaft auf die heimische Herstellung stolz sein kann", so Kreuzer. Eine verpflichtende Ursprungskennzeichnung würde darüber hinaus im Kampf gegen Produktfälschungen und zum Schutz von geistigem Eigentum helfen.

Kreuzer geht davon aus, dass die Diskussion um die verpflichtende Kennzeichnung noch länger Thema sein wird. "Die ArbeitgeberInnen fürchten sich vor dem Einfluss der KonsumentInnen, den sie mit ihrer Kaufentscheidung haben. Sie werden versuchen die verpflichtende Kennzeichnung zu verhindern", sagt Kreuzer und erklärt weiter: "So leicht wird das aber nicht gehen. Immerhin ist das Thema auf der Prioritätenliste des ETUC:TCL der mit 64 Gewerkschaftsverbänden aus 32 Ländern hinter der Einführung einer verpflichtenden Kennzeichnung bei Textilien steht."

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