Am Mittwoch, 30. März 2011 konnten die Kollektivvertragsverhandlungen für rund 12.500 Beschäftigte in der Textilindustrie abgeschlossen werden. Die kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter steigen um 2,75 Prozent, die Ist-Löhne und -Gehälter um bis zu 2,55 Prozent. Das ist der erste Abschluss der Frühjahrs-Runde in der Industrie. Am 1. April werden die Verhandlungen in der Elektro- und Elektronikindustrie fortgesetzt und die Verhandlungen in der Papierindustrie starten.

Die Ist-Löhne und -Gehälter in der Textilindustrie steigen gestaffelt: bis Euro 2.100,- um 2,55 Prozent, von Euro 2.100,- bis 4.200,- um 2,3 Prozent und ab Euro 4.200,- um 2,1 Prozent. Die Lehrlingsentschädigungen werden um 2,75 Prozent und die Reisekosten-, Trennungsentschädigung, sowie Messegelder ebenfalls um 2,75 Prozent erhöht. Für Lehrlinge wurde außerdem eine Erfolgsprämie bei einer Lehrabschlussprüfung mit gutem bzw. ausgezeichnetem Erfolg erzielt. Der Abschluss tritt mit 1.4.2011 in Kraft und hat eine Laufzeit von 12 Monaten.

"Dieser Abschluss liegt deutlich über der Inflationsrate und stellt insbesondere für die unteren Lohn- und Gehaltsgruppen eine kräftige Kaufkraftsteigerung dar", zeigt sich der stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp, Karl Proyer zufrieden.

Morgen, Freitag, wird die Frühjahrs-Runde mit den gemeinsamen Verhandlungen für die rund 50.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie fortgesetzt. Außerdem starten die Verhandlungen für rund 9.000 Beschäftigte in der Papierindustrie.

"Die Auftragslage und die Exporte in der Industrie haben sich zuletzt gut entwickelt. Jetzt ist es an der Zeit, dass auch an die ArbeitnehmerInnen weiterzugeben mit einem ordentlichen Reallohnzuwachs und einer Bewegung im Rahmenrecht", erklärt PRO-GE Vorsitzender Rainer Wimmer.

Insgesamt verhandeln die Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) und die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) im Frühjahr für rund 130.000 ArbeitnehmerInnen Lohn- und Gehaltserhöhungen. Weitere Branchen sind die Bekleidungs-, die Glasindustrie und Chemische Industrie. Ebenfalls in die industrielle Frühjahrsrunde fallen die Verhandlungen der GPA-djp für die rund 25.000 Angestellten der Bauindustrie und im Baugewerbe, sowie die Angestellten in der holzverarbeitenden Industrie.

"Die Frühjahrsrunde gewinnt zunehmend an Bedeutung. Sie betrifft sehr wesentliche Branchen und einen großen Teil der Beschäftigten in der österreichischen Industrie. Angesichts der massiv steigenden Inflation muss jetzt unbedingt wieder die Kaufkraft gestärkt werden. Die Menschen müssen die Lohn- und Gehaltserhöhung im Geldbörsel spüren", fordern Rainer Wimmer und Karl Proyer.