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Frühjahrslohnrunde 2018
Frühjahrslohnrunde 2018
Rainer Wimmer, Karl Proyer (v.l) Wimmer und Proyer fordern 2010 Arbeitszeitverkürzung in der Metallindustrie/Bergbau.

Arbeit fair teilen

AK-OÖ Pressekonferenz: Arbeitszeitverkürzung ohne Einkommensverlust.

Bei einer Tagung in der AK Linz diskutieren heute 200 Gewerkschafter/-innen, Wissenschafter und Experten über Chancen und Probleme einer Arbeitszeitverkürzung. "Statt der von der Wirtschaft geforderten einseitigen Flexibilisierung wollen wir eine effektive Arbeitszeitverkürzung ohne Einkommensverlust und mit Ausgleich beim Personal. Das ist fair und schafft dringend benötigte Arbeitsplätze", sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Eine kluge Verkürzung der Arbeitszeit erhöht die Jobchancen für Arbeitsuchende und reduziert die vielfache Belastung durch überlange Arbeitszeiten. Eine faire (Ver-)Teilung des Arbeitsvolumens entspricht auch den Bedürfnissen der Arbeitnehmer/-innen. Jede/jeder Zweite, die/der häufig Überstunden macht, ist gar nicht zufrieden, wie der Arbeitsklimaindex der AK OÖ belegt.

Rund 155 Millionen Über- und Mehrstunden im 1. Halbjahr

Allein in den ersten beiden Quartalen 2010 wurden insgesamt rund 155 Millionen Über- und Mehrstunden erbracht. Pro Woche sind das fast sechs Millionen Stunden, die mehr als 700.000 Arbeitnehmer/-innen pro Woche leisten. Jede/jeder fünfte von ihnen (21 Prozent) machte im Jahr 2009 unbezahlte Überstunden! Regelmäßige Überstunden sind Jobkiller und bedeuten für die Arbeitnehmer/-innen Lohnverlust und ein höheres Gesundheitsrisiko.

"Wir brauchen eine spürbare Arbeitszeitverkürzung bei Vollzeit. Diese muss unterstützt werden durch einen wirksamen Überstundenabbau, etwa durch höhere Überstundenzuschläge. Zugleich muss die Kaufkraft - insbesondere von Menschen mit niedrigen Löhnen - gestärkt werden. Wir fordern daher auch einen Mindestlohn von 1300 Euro in allen Kollektivverträgen", sagt der AK-Präsident.

Metallindustrie: Stammbelegschaft bleibt gleich

An der Tagung nehmen auch die Chefverhandler bei den aktuellen Kollekivvertragsverhandlungen in der Metallindustrie, Rainer Wimmer (Gewerkschaft PRO-GE) und Karl Proyer (GPA-djp), teil. Alleine in der Metallindustrie sind durch den Einbruch der Wirtschaft weit mehr als 20.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Bei steigender Auftragslage werden jetzt vorwiegend Leiharbeiter/-innen angestellt, die Stammbelegschaft wird nicht vergrößert. "Überstunden zu fördern, indem man Zuschläge streicht, ist das letzte was wir in der jetzigen Situation brauchen", erteilt Metallgewerkschafter Rainer Wimmer den Flexibilisierungswünschen der UnternehmerInnen eine klare Absage. "Kürzere Arbeitszeiten dagegen bedeuten mehr Beschäftigung, dadurch eine Stärkung der Kaufkraft und mehr Gesundheit."

Zeitguthaben kann nicht konsumiert werden

"Die Positionen der Industrie in Sachen Arbeitszeit erschöpfen sich in aufgewärmten Vorschlägen aus der vergangenen Verhandlungsrunde und zielen darauf ab, die Arbeitnehmer um ihr hart erarbeitetes Geld zu bringen. Wenn die Arbeitgeber damit wieder in die Verhandlungen gehen, sind Konflikte vorprogrammiert", sagt Karl Proyer. Auch in anderen Branchen, etwa im Handel, fordert Proyer eine Diskussion über die Handhabung von Überstunden. Auch hier werden Zeitguthaben angehäuft und arbeiten die Angestellten am Limit, ohne dass sie die Guthaben konsumieren können.

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