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"60-Stunden-Woche wird es mit uns nicht geben!"

PRO-GE Wimmer zu Wirtschaftsminister Mitterlehner

Bestrafung von Beschäftigten für Überstunden ist inakzeptabel.

Dem Vorstoß von Wirtschaftminister Mitterlehner im ORF-Radio nach längeren Durchrechnungszeiträumen und einer 60-Stunden-Woche erteilt Rainer Wimmer, Bundesvorsitzender der PRO-GE, eine klare Absage: "Das ist keine sinnvolle  Flexibilisierung, sondern ein Generalangriff gegen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer!" Um die Beschäftigung in Österreich zu erhöhen, fordert die Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) unter anderem die Reduktion von regelmäßig geleisteten Überstunden. Allerdings gehe dies nur, wenn Überstunden für Arbeitgeber teurer gemacht werden. "Überstunden werden vom Arbeitgeber angeordnet. Wenn man also Überstunden weniger attraktiv machen möchte, dann müssen sie vor allem für den Arbeitgeber teurer werden", erklärt Wimmer die Position der der Gewerkschaft und des ÖGB.

Die Wirtschaft erholt sich, trotzdem wird im Winter die Arbeitslosigkeit wieder steigen. Der Abbau von regelmäßig geleisteten Überstunden würde Beschäftigung sichern und Arbeitsplätze schaffen. Allein 2009 seien in Österreich 313 Millionen Überstunden angefallen, und das trotz Wirtschaftskrise. Der Vorschlag des Wirtschaftsforschungsinstituts WIFO, die steuerliche Begünstigung von Überstunden für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kurzfristig abzuschaffen, sei allerdings nicht Ziel führend. "Nicht die Beschäftigten sind Schuld an den Millionen von Überstunden, sondern diese werden von den Arbeitgebern angeordnet. Daher müssen die Überstunden für die Arbeitgeber verteuert werden: zum Beispiel durch die Erhöhung des Zuschlags und durch die Einführung einer Überstundenabgabe, die dem Arbeitsmarktservice zu Gute kommt", betont Wimmer.

Wimmer spricht sich ebenso klar gegen eine 60-Stunden Woche aus. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hatte im ORF-Radio vorgeschlagen, dass 60 Stunden Arbeitszeit pro Woche möglich sein sollen. Ebenso wenig Verständnis kann Wimmer für die Forderung nach längeren Durchrechnungszeiträumen aufbringen. "Wir müssen versuchen die Überstundenleistungen in Österreich zu senken. Es ist verkehrt, diese für Unternehmen noch attraktiver zu machen", sagt Wimmer.

"Das ist ein Generalangriff auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Anstatt weitere Flexibilisierungen anzustreben, die in Wahrheit Lohnkürzungen und längere, krankmachende Arbeitszeiten für die Beschäftigten bedeuten, ist es Zeit für ein Umdenken in Richtung kürzere Arbeitszeiten. Der Minister verwechselt Wirtschaftspolitik mit einem Wunschkonzert für die Arbeitgeber", sagt Wimmer. Denn hier gehe es nicht mehr nur um das Abdecken von Arbeitsspitzen, sondern hohe Überstundenleistungen der Beschäftigten würden immer mehr zur Regel. Und darum sollen diese für die Wirtschaft billiger werden. "Dies ist weder unter wirtschaftlichen noch unter gesundheitlichen Aspekten sinnvoll: Lange Arbeitszeiten machen krank und verhindern, dass mehr Leute in Beschäftigung kommen", erklärt Wimmer.

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