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BetriebsrätInnenkonferenz Metallindustrie und Bergbau
PRO-GE und GPA-djp: Drohungen keine gute Basis für Verhandlungen
Verwundert zeigten sich die TeilnehmerInnen der Betriebsrätekonferenz in Vösendorf über die von der Wirtschaftsseite offen ausgesprochenen Drohungen mit weiteren Kündigungen in der Metallindustrie, falls ihre Forderungen nicht umgesetzt werden. "Drohungen sind sicher keine gute Grundlage für ergebnisorientierte Verhandlungen. Nicht wir haben die Verhandlungen abgebrochen sondern die Arbeitgeber. Wir lassen uns sicher nicht mit Erpressungen eine Lösung diktieren, das entspricht auch nicht der bisherigen Gesprächkultur in dieser Branche", erklären der Vorsitzende der Produktionsgewerkschaft PRO-GE Rainer Wimmer und der stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp, Karl Proyer im Rahmen der heutigen Betriebsrätekonferenz.
Video von der Konferenz:
Eine klare Absage erteilte der Vorsitzende der PRO-GE auch allen Wünschen, mit Spitzenrepräsentanten der Sozialpartner die Verhandlungen für die Metallindustrie zu führen. "Da kann ich nur viel Erfolg bei der Suche nach Verhandlungspartnern wünschen, da wird sich niemand finden", erklärt Wimmer.
In einem einstimmig beschlossenen Positionspapier steckten die BetriebsrätInnen der Metallindustrie die weitere Vorgehensweise nach den von den Arbeitgebern einseitig aufgekündigten Verhandlungen zur Arbeitszeitgestaltung ab. Darin wird ein klares Bekenntnis zu weiteren Verhandlungen über eine Neugestaltung der erweiterten Bandbreite in der Arbeitszeit abgelegt, allerdings müssten die Vor- und Nachteile einer neuen Regelung fair auf alle verteilt werden. "Arbeitgeberforderungen nach Streichung von Zeit- und Überstundenzuschlägen sind reine Einsparmodelle, denen keinerlei Nutzen für die ArbeitnehmerInnen gegenüberstehen", wird die Position klar abgesteckt.
In Wirklichkeit ist eine Diskussion über die faire Verteilung der Arbeit durch Verkürzung der Normalarbeitszeit und der Verringerung der regelmäßigen Überstunden höchst an der Zeit.
"Auch wenn die Arbeitgeber nun die Gespräche abgebrochen haben werden wir das Thema Arbeitszeitgestaltung in den kommenden Monaten bis hin zur Herbstlohnrunde auf unsere Agenda setzen und mit den Beschäftigten intensiv diskutieren. Eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit wird nur dann eine Chance auf Realisierung haben, wenn auch die Beschäftigten einen Nutzen draus ziehen. Für ein Lohn- und Gehaltskürzungsprogramm werden wir auch in Zukunft sicher nicht zur Verfügung stehen", stellen Wimmer und Proyer klar.