7.000 Beschäftigten
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PRO-GE Gesundheitskampagne
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Nachtarbeit und überlange Arbeitszeiten machen krank!
Ein klares Bild über die gesundheitlichen Auswirkungen bei unregelmäßigen und langen Arbeitszeiten liefern die Ergebnisse einer IFES-Befragung im Auftrag der Produktionsgewerkschaft PRO-GE. "Dass 88 Prozent der über
7.000 Befragten Überstunden machen, ist aus gesundheitlicher Sicht nicht verantwortbar und erfordert rasche Maßnahmen", so der stellvertretende PRO-GE Bundesvorsitzende Franz Riepl bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem IFES am 5. März.
Hohe Arbeitsbelastungen
Mehr als 100 Produktionsbetriebe wurden österreichweit vom IFES über Arbeitsbelastungen und gesundheitliche Beeinträchtigungen befragt. Dabei wurde festgestellt, dass viele der Beschäftigten hohen Arbeitsbelastungen bei zunehmendem Zeitdruck ausgesetzt sind. "Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit liegt mit 40 Stunden deutlich über der vereinbarten Arbeitszeit. Knapp drei Viertel der Befragten leisten zumindest gelegentlich Samstags- und Sonntagsarbeit", präsentierte Georg Michenthaler vom Institut für Empirische Sozialforschung (IFES) die Studienergebnisse.
Video von der Pressekonferenz
Beträchtliches Gesundheitsrisiko
Anhand der Ergebnisse wird deutlich, dass vor allem regelmäßige Nachtarbeit und überlange Arbeitszeiten das Krankheitsrisiko zum Teil beträchtlich erhöhen können. Am häufigsten treten Beschwerden des Bewegungs- und Stützapparates auf. Auch psychische Belastungen seien eine vermehrte Konsequenz von Überlastungen und unregelmäßigen Arbeitszeiten. Jede/r Dritte hält zudem laut der Befragung die Arbeitspausen nicht ein. Auch Arbeit trotz Krankheit ist unter den Befragten keine Seltenheit. An durchschnittlich neun Tagen gingen die Beschäftigten im letzten Halbjahr 2009 in die Arbeit, obwohl sie sich krank fühlten.
Gesundheitsmaßnahmen und neue Arbeitszeitformen
"Das Gesundheitsbewusstsein der Beschäftigten ist zwar in den letzten Jahren gestiegen, doch viele Betriebe kommen ihrer Fürsorgepflicht gegenüber ihren MitarbeiterInnen nicht ausreichend nach", so Riepl, der das Verhalten vieler Beschäftigter im zunehmenden Arbeitsdruck verortet und daher dringend Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in den Betrieben fordert. Auch neue Arbeitszeitformen seien unter die Lupe zu nehmen, da ein Großteil der gesundheitlichen Beschwerden auf lange und unregelmäßige Arbeitszeiten zurückzuführen sei.
Mit der Gesundheitskampagne der PRO-GE "Gesund in die Arbeit - gesund von der Arbeit", in deren Rahmen auch die IFES-Umfrage durchgeführt wurde, möchte die Gewerkschaft spezielle Gesundheits- und Unfallgefahren aufzeigen und gemeinsam mit BetriebsrätInnen Projekte zur Förderung der Gesundheit in den Betrieben initiieren.
Ergebnisse der IFES-Studie
Unter "Downloads" neben diesem Artikel können die Unterlagen der Pressekonferenz mit den Ergebnissen der IFES-Befragung herunter geladen werden.