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GPA-djp und PRO-GE: Offener Brief an Wirtschaftsminister

Mitterlehner soll Shell Zertifikat "familienfreundlicher Betrieb" aberkennen

Anlässlich der von der Shell Austria geplanten Schließung des Schmiermittelwerkes in Wien-Donaustadt fordern die Gewerkschaften GPA-djp und PRO-GE in einem offenen Brief Bundesminister Mitterlehner auf, das erst kürzlich an das Unternehmen verliehene Zertifikat "für Vereinbarkeit von Familie und Beruf" wieder abzuerkennen.

Wörtlich lautet der Brief:

"Sehr geehrter Herr Bundesminister!

Sie haben am 16. November im Rahmen eines Festaktes in der Nationalbibliothek einer Reihe von Unternehmen das Zertifikat für "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" verliehen. Unter den ausgezeichneten Unternehmen befindet sich auch die 'Shell Austria GmbH’. Die Geschäftsführung des Unternehmens hat fast zeitgleich dem Betriebsrat mitgeteilt, das Schmiermittelproduktionswerk in Wien Donaustadt mit 90 betroffenen Beschäftigten zu schließen. Dies, obwohl das Werk im europäischen Vergleich nachweislich sehr kosteneffizient arbeitet und der Konzern Gewinne schreibt. Im Vorfeld der Entscheidung wurden mit dem Betriebsrat keinerlei Gespräche geführt, um Strategien zur Verhinderung der Werksschließung zu diskutieren.

Eine derartige Vorgangsweise ist unserer Ansicht nach mit dem Etikett "Familienfreundlichkeit" keinesfalls vereinbar. 90 Beschäftigte und ihre Familien erfahren kurz vor dem Weihnachtsfest, dass ihr Beitrag zur erfolgreichen Weiterentwicklung des Unternehmens ab sofort nicht mehr gefragt ist und stehen damit vor einer höchst ungewissen Zukunft. Wenn solche Vorgangsweisen auch noch durch Zertifikatsverleihungen und Belobigungen durch die Öffentliche Hand belohnt werden, braucht man sich über öffentliche Reaktionen - von Unverständnis bis hin zu Zorn in der Bevölkerung - über diese Unternehmensentscheidung nicht wundern.

Sehr geehrter Herr Bundesminister!

Sie könnten einen bewussten Akt setzen, dass Sie als Vertreter der Bundesregierung eine derartige Vorgangsweise nicht billigen: Wir ersuchen Sie ebenso höflich wie eindringlich, der 'Shell Austria GmbH’ das 'Staatliche Gütezeichen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf’ abzuerkennen."

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