Trotz enormer Gewinne will Shell Produktionsstandort in Wien schließen
Am 25. November verkündete die österreichische Geschäftsleitung von Shell die Schließung des Schmiermittel-Produktionswerkes von Shell in Wien Donaustadt. Dies, obwohl die Shell Gruppe für das Geschäftsjahr 2008 Gewinne in der Höhe von 30 Milliarden US-Dollar schreibt. "Diese Entscheidung ist wirtschaftlich nicht nachvollziehbar, vor allem, da es sich beim österreichischen Produktionsstandort um einen der profitabelsten in ganz Europa handelt. Der Betriebsrat von Shell hat von Seiten der Gewerkschaft jegliche Unterstützung, die Schließung zu verhindern", so die Regionalgeschäftsführerin der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), Barbara Teiber sowie für die zukünftige PRO-GE, Rainer Wimmer und Alfred Artmäuer.
Mindestens 90 MitarbeiterInnen sollen im ersten Schritt von der Werksschließung betroffen sein. "Dem können wir nicht tatenlos zuschauen. Noch dazu, wenn es seitens der Unternehmensführung im Vorfeld nicht einmal Gespräche mit dem Betriebsrat über mögliche Alternativen gegeben hat", so Teiber, Wimmer und Artmäuer unisono.
Besonders geschmacklos ist es darüber hinaus, dass sich die Geschäftsführung zum selben Zeitpunkt zum "familienfreundlichen Unternehmen" von Wirtschaftsminister Mitterlehner küren lässt und auch Bundespräsident Fischer noch vor einigen Tagen ins Produktionswerk einlädt. In ein Werk, welches, geht es nach dem Willen der Geschäftsführung von Shell, schon bald den Beschäftigtenstand um ein Drittel reduziert.