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GMTN-Wimmer: Wir schützen vor untauglichen Rezepten der Wirtschaft

Landeskonferenz von GMTN und GdC Kärnten vor Gründungskongress.

"Gerade in schwierigen Zeiten sind wir als starke und kämpferische Gewerkschaft gefordert", sagte Rainer Wimmer, geschäftsführender Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Metall-Textil-Nahrung (GMTN), vor den Delegierten der Landeskonferenz von GMTN und der Gewerkschaft der Chemiearbeiter (GdC) am 19. Juni 2009 in Kärnten. "Die Jahre 2009 und 2010 werden für uns größte Herausforderungen darstellen. Aber wir werden die Aufgaben meistern - eng geschlossen und mit gestärkter gemeinsamer Kraft."

Gf. ÖGB-Präsident Erich Foglar begrüßte die über 120 Delegierten der beiden Gewerkschaften und bedankte sich herzlich für die Einladung zu dieser historischen Landeskonferenz, denn Kärnten startet den Reigen der Konferenzen im Vorfeld der pro.ge Gründung. "Der Weg der pro.ge, der schon vor einigen Jahren begonnen hat und den ich auch ein Stück mitgehen durfte, wurde trotz Schwierigkeiten immer konsequent weitergegangen. Und es ist der richtige Weg, denn wir brauchen gerade jetzt starke Gewerkschaften."

Peter Schissler, gf. GdC-Bundessekretär, sprach in seiner Begrüßungsrede über die im November geplante Neugründung der Produktionsgewerkschaft pro.ge: "Die GdC bringt vier große Branchen in die pro.ge ein - Chemie, Papier, Glas und Mineralöl. Mit der pro.ge gründen wir eine neue Bewegung, mit der wir die Interessen der Mitglieder noch besser vertreten und den Betriebsräten noch intensiver den Rücken stärken können." Schissler nahm auch Stellung zur gerechteren Verteilung: "Die Krise ist auch eine Chance, über sinnvolle Arbeitsaufteilungen nachzudenken. Das Instrument der Arbeitszeitverkürzung dürfen wir dabei nicht aus den Augen verlieren. Und damit wir unser Sozialsystem in Zukunft auch finanzieren können, ist der Beitrag der Wirtschaft am Beispiel der Wertschöpfungsabgabe ein wichtiger Teil."

Wimmer: "Alle müssen ihr Scherflein beitragen"
Gf. GMTN-Bundesvorsitzender Rainer Wimmer ging in seiner Hauptrede auf die Wirtschaftskrise ein und sprach deutliche Worte zu den Forderungen der Wirtschaftsseite nach Lohnkürzungen, Nulllohnrunden, Not-Kollektivvertrag und Verschieben von Lohnverhandlungen: "Wir haben die Pflicht, die Menschen vor den untauglichen Rezepten der Wirtschaft zu schützen und faire Lohnerhöhungen zu verhandeln. Wer glaubt, dass die Krise abflaut, in dem man das Geld aus den Taschen der ArbeitnehmerInnen zieht, irrt gewaltig. Wenn die Kaufkraft - der einzige Motor der Konjunktur - auch abstirbt, dann dreht sich die Spirale erst kräftig nach unten". Wimmer ging auch auf die Steuerungerechtigkeiten in Österreich ein: "Die Diskussionen über mehr Verteilungsgerechtigkeit und über ein gerechteres Steuersystem dürfen keine Tabuthemen sein. Ich sage es deutlich: Die Profiteure der ungerechten Umverteilungspolitik der letzten Jahre sind aufgefordert, ihr Scherflein beizutragen."

Gesundheitsminister Alois Stöger bedankte sich in seinem Referat bei den BetriebsrätInnen für ihre Leistungen im Gesundheitswesen: "Betriebsräte analysieren täglich, ob es möglich ist, bei den Tätigkeiten im Betrieb gesund zu bleiben. Sie hinterfragen genau, ob die Organisation des Betriebes so gestaltet ist, dass die Beschäftigten mit Freude in die Arbeit gehen. Dafür bedanke ich mich bei euch. Ihr seid Tag für Tag die wahren Gesundheitsarbeiterinnen und -arbeiter."

"Wir ArbeitnehmerInnen zahlen nicht die Zeche für die Krise!"
Die Delegierten der gemeinsamen Landeskonferenz verabschiedeten einstimmig das Positionspapier "Wir ArbeitnehmerInnen zahlen nicht die Zeche für die Krise!" und sprachen sich damit klar gegen die Ideologie des ungezügelten und sich selbst regulierenden Marktes aus. Im Positionspapier werden unter anderem neue Wege in der Steuerpolitik, die Förderung von Investitionen in die Zukunft, eine Neubestimmung des Verhältnisses zwischen Staat und Markt sowie der Ausbau der wirtschaftlichen Mitbestimmung und die Sicherung von Arbeitsplätzen. Der Antrag, das Positionspapier um den Punkt der Arbeitszeitverkürzung zu erweitern und diesen auch in das zukünftige Arbeitsprogramm der pro.ge zu übernehmen, wurde von den Delegierten einstimmig beschlossen.

Neues Landespräsidium gewählt
Günther Goach wurde von den Delegierten zum Landesvorsitzenden gewählt. Seine StellvertreterInnen sind Ewald Rijavec, Wolfgang Knes, Gabriela Bodner, Waltraud Fritz, Martin Kowatsch, Manfred Kleiner und Gerhard Kuchling. Diese neu gewählten FunktionärInnen sind ab dem Gründungskongress der pro.ge im November 2009 im Amt.

GMTN-Landesvorsitzender Günther Goach bedankte sich in seinen Schlussworten für das ihm entgegen gebrachte Vertrauen. Zur geplanten Zusammenführung von GdC und GMTN und der Neugründung der Produktionsgewerkschaft pro.ge stellte Goach klar, dass beide Gewerkschaften den gleichen Herausforderungen gegenüberstehen, die heißen: Kurzarbeit, Kündigungen, Aussetzungsverträge, Arbeitslosigkeit. "Wir brauchen ein starkes Bollwerk gegenüber der Wirtschaftsseite. Als pro.ge bündeln wir unsere Kräfte und werden unser ganzes gemeinsames Engagement dafür verwenden, dass die Menschen Arbeit, Einkommen und soziale Absicherung haben. Denn wir Gewerkschaften sind die Stimme der ArbeitnehmerInnen. Die pro.ge wird eine unüberhörbare Stimme sein", schloss Goach seine Rede.

Die Gewerkschaftstag von GMTN und GdC sowie die anschließende Gründungskongress der Produktionsgewerkschaft pro.ge finden von 25. bis 27. November 2009 im Austria Center Vienna statt. Unter der Webadresse www.gewerkschaftstag.at sind alle wichtigen und aktuellen Informationen rund um die Gewerkschaftstage zu finden.

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