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Bundesforste werden in die Schuldenfalle getrieben

Hohe Dividendenforderungen der Republik gefährden Arbeitsplätze und führen zum Ausverkauf von Wald und Wasserreserven

Bei der am 13. Mai 2009 stattfindenden Hauptversammlung der Österreichischen Bundesforste  AG (ÖBf AG) wird der Eigentümer - die Republik Österreich, vertreten durch den Landwirtschaftsminister - den gesamten Gewinn des Jahres 2008 als Dividendenauszahlung beschließen. Das sind rund 20 Millionen Euro. Dazu erhält das Ministerium auch noch zusätzlich rund 10 Millionen Euro Fruchtgenussentgelt. "Durch diese hohen Zahlungen werden die Bundesforste gezwungen, Arbeitsplätze abzubauen, um Kosten zu senken. Für die  Finanzierung der Dividendenausschüttungen befürchten wir einen Verkauf von Wald und Wasserreserven. Die ÖBf werden so zum Selbstbedienungsladen der Republik", erklärt ÖBf-Zentralbetriebsrat Josef Reisenbichler.

Damit diese 30 Millionen Euro im Jahr 2009 und auch im Jahr 2010 gezahlt werden können, muss die ÖBf AG einen entsprechenden Kredit aufnehmen und hat in Zukunft mit enormen Zinsbelastungen zu rechnen. Denn bereits in den letzten Jahren mussten Dividenden bzw. das Fruchtgenussentgelt über Kredite finanziert werden. Die Zinsbelastung beträgt seit Jahren mehrere Millionen Euro. "Letztendlich wird hier von der Regierung eine Verschuldung der Österreichischen Bundesforste AG vorangetrieben. Statt jetzt in der Wirtschaftskrise Arbeitsplätze zu sichern, macht die Regierung bei den Bundsforsten genau das Gegenteil", betont Reisenbichler. Zurzeit sind rund 1.300 Menschen bei den ÖBf beschäftigt.

Seit der Ausgliederung der ÖBf im Jahr 1997 wurde dem Eigentümer in Summe 290,5 Mio. Euro in Form von Fruchtgenussentgelt, Dividenden- und Sonderdividendenzahlungen abgeliefert. Die Eigenkapitalquote hat sich in den letzten Jahren maßgeblich reduziert: Von 52% auf unter 48% im Jahr 2008. "Im heurigen Jahr haben wird noch dazu eine äußerst schwierige Situation am Holzmarkt zu meistern. Für ein erfolgreiches Ergebnis 2009 brauchen wir jeden Euro im Unternehmen und ohne ein entsprechendes Investitionskapital sind die notwendigen Waldpflegmaßnahmen nicht mehr finanzierbar. Die Schutz- und Wohlfahrtsfunktionen der Bundesforstewälder sind in Gefahr", sagt Reisenbichler.

Der Zentralbetriebsrat fordert daher von Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich eindringlich, seine Dividendenpolitik zu überdenken und dringend notwendiges Investitionskapital im Unternehmen zu belassen.

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