topimage
PRO-GE
FrauenJugendBetriebsratPensionistInnen
Frühjahrslohnrunde 2018
Frühjahrslohnrunde 2018

Gewerkschaften fordern Arbeitsstiftung für ZeitarbeitnehmerInnen

Unternehmen verweigern ausreichenden Finanzierungsbeitrag - Unterschriften-Kampagne gestartet.

"Die Arbeitsstiftung für ZeitarbeitnehmerInnen ist dringend notwendig und muss sofort eingerichtet werden. Es ist unerträglich, dass sich die Arbeitgeberseite aus der Verantwortung stehlen will und die Finanzierung weiter verzögert", erklärt Rainer Wimmer, gf. Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Metall-Textil-Nahrung (GMTN), den Start der Unterschriften-Kampagne von fünf Gewerkschaften für eine ZeitarbeitnehmerInnen-Arbeitsstiftung.

Es herrscht dringender Handlungsbedarf, denn die Beschäftigen in der Zeitarbeitsbranche sind im hohen Maße von der steigenden Arbeitslosigkeit betroffen: Im März 2009 waren bereits über 30.000 ZeitarbeitnehmerInnen beschäftigungslos, das bedeutet einen Anstieg von rund 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Pro Monat werden im Schnitt etwa 8.000 ZeitarbeitnehmerInnen abgebaut. Vor allem jene mit niedriger Qualifikation sind die ersten, die ihre Arbeit verlieren. Und gerade diese Gruppe hat zurzeit am Arbeitsmarkt keine Chancen. "Nur eine gezielte Ausbildungsoffensive mit einer Arbeitsstiftung kann aus dieser Sackgasse herausführen", betont der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), Wolfgang Katzian.

Eine Arbeitsstiftung würde aber nicht nur den Betroffenen bessere Zukunftsperspektiven am Arbeitsmarkt geben, sondern es würde auch den von der Wirtschaft oft bejammerten  FacharbeiterInnenmangel bekämpfen. "Umso unverständlicher ist daher die Weigerung der Arbeitgeberseite zur Mitfinanzierung", kritisiert Alfred Artmäuer, gf. Vorsitzender der Gewerkschaft der Chemiearbeiter (GdC). Arbeitsmarktservice, Bund und Länder wären zu konstruktiven Verhandlungen bereit, nur die ArbeitgeberInnen, vertreten durch die Wirtschaftskammer Österreich, verweigern den dafür ausreichenden Finanzierungs-Anteil.

"Die betroffenen ArbeitnehmerInnen werden von den Zeitarbeitsfirmen im Regen stehen gelassen und in die Arbeitslosigkeit abgeschoben, obwohl das Geld für Maßnahmen vorhanden ist", sagt vida-Vorsitzender Rudolf Kaske. In der Praxis enden etwa 80 Prozent der Arbeitsverhältnisse einvernehmlich. Die Überlasserfirmen ersparen sich dadurch die Auszahlung von mindestens drei Wochen Lohn (Schutz- und Kündigungsfrist) und die Anteile von Weihnachts- und Urlaubsgeld. Berechnet auf der Basis des niedrigsten Lohnes des Kollektivvertrages für das Gewerbe der Arbeitskräfteüberlassung ergibt das eine berechnete Ersparnis von mindestens fünf Millionen Euro. "Die Finanzierung einer Arbeitsstiftung bedeutet faire Weiterbildungschancen für die Betroffenen und Vorteile für die Wirtschaft. Die Arbeitgeber müssen aber endlich ihren Beitrag dazu leisten", sagt der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH), Johann Holper.

Die Kampagne "Arbeitsstiftung für ZeitarbeitnehmerInnen" wird von den fünf Gewerkschaften - Gewerkschaft Metall-Textil-Nahrung (GMTN); Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp); Gewerkschaft vida; Gewerkschaft Bau-Holz (GBH); Gewerkschaft der Chemiearbeiter (GdC) -  getragen.

Service: Mit dem Eintrag in die Unterschriftenlisten kann die Forderung der Gewerkschaften nach einer "Arbeitsstiftung für ZeitarbeitnehmerInnen" unterstützt werden. Eine Online-Unterschriftenliste, Informationen zur Zeitarbeitsbranche und zur Kampagne sind unter www.gmtn.at/zeitarbeit abrufbar.

Artikel weiterempfehlen

Teilen |
Logo der Gewerkschaft PRO-GE
Suche
GO
Wien Niederösterreich Burgenland Steiermark Kärnten Oberösterreich Salzburg Tirol Vorarlberg
Facebook YouTube Flickr Issuu

© 2009, Gewerkschaft PRO-GEImpressum | Inhalt