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Frühjahrslohnrunde 2018
Frühjahrslohnrunde 2018

Skandal bei Geox: Video über Arbeitsbedingungen

Einschüchterungen & Hungerlöhne in Schuhfabrik

Eine Studie der Kampagnen „Abiti Puliti“ und „Change your shoes“ untersuchte die Produktionsbedingungen von drei großen Schuhmarken: Tod’s, Geox und Prada. „The true cost of our shoes“ präsentiert einen detaillierten Einblick in die Mechanismen entlang der Produktions- und Lieferketten der drei Luxusmarken. Auf der einen Seite steht ein teures Produkt, sauber verarbeitet und verpackt, auf der anderen Seite – verborgen von der Öffentlichkeit – menschenunwürdige Arbeitsbedingungen zu noch billigeren Arbeitskosten weltweit.

Produktionsverlagerung zurück nach Europa

Wir beobachten heute einen Prozess des sogenannten „reshoring“, das heißt, dass Produktionen wieder nach Europa zurück verlagert werden. Die Gründe sind simpel: einerseits die Nähe, andererseits sind in manchen osteuropäischen Ländern die Arbeitskosten noch niedriger als in einigen asiatischen Ländern. Zudem gibt es selbst in westlichen Industrieländern wie Italien Billiglohnsektoren mit informeller und prekärer Beschäftigung. Weichenstellungen der Politik sorgen für moderate Lohnabschlüsse, Mindestlohnstagnation und Einschränkungen gewerkschaftlicher Freiheiten.

Das Beispiel Geox in Serbien

Im Jänner 2016 eröffnete Geox in Vranje, Serbien, eine Fabrik mit öffentlichen Subventionen von elf Millionen Euro. Im Gegenzug wurde das Unternehmen verpflichtet, 1.250 ArbeiterInnen einzustellen, die ein Gehalt bekommen sollten, das 20 Prozent über dem Mindestlohn liegt. Bereits im Sommer 2016 kam es zu einem landesweiten Skandal als bekannt wurde, dass die ArbeiterInnen trotz dieser Abmachung nur den Mindestlohn erhielten und Überstunden nicht aufgezeichnet und auch nicht bezahlt wurden. Zusätzlich erhielten nur wenige Beschäftigte Arbeitsverträge und eine Absicherung über die Sozialversicherung, sie wurden eingeschüchtert, unter Druck gesetzt und ihr Recht auf Meinungsäußerung und gewerkschaftliche Interessenvertretung eingeschränkt. Die ArbeiterInnen durften nicht frei zur Toilette gehen und die Luft war durch giftige Klebstoffdämpfe belastet.

Auch wenn der öffentliche Druck und die mediale Aufmerksamkeit bewirkten, dass die Löhne angehoben wurden, liegt das niedrigste Einkommen bei Geox nach den letzten Berichten bei umgerechnet 230 Euro pro Monat. Das reicht noch immer nicht aus, um davon leben zu können, zieht man in Betracht, dass der Warenkorb für eine dreiköpfige Familie im Durchschnitt 520 Euro pro Monat ausmacht.

Video: Working for Geox in the 21st Century (Englische UT)

Working for GEOX in the 21° century - The case of Serbia from Entwicklungspolitisches Netzwerk on Vimeo.

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