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EFFAT: "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort"
"In Europa muss das Prinzip, gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort gelten. Das österreichische Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetz ist daher ein Meilenstein in der rechtlichen Handhabe gegen Unternehmen, die ArbeitnehmerInnen ihre kollektivvertraglich geregelten Löhne und Gehälter vorenthalten", sagte ÖGB-Präsident Erich Foglar im Rahmen eines Pressegesprächs anlässlich des 4. Kongresses des Europäischen Verbands der Landwirtschafts-, Lebensmittel- und Tourismusgewerkschaften (EFFAT) am vergangenen Wochenende. Der ÖGB-Präsident begrüßte auch den kurz zuvor gefällten Beschluss im Nationalrat, das österreichische Lohn- und Sozialdumpinggesetz weiter zu verschärfen
Anti-Sozialdumping-Richtlinie auf europäischer Ebene einführen
"Seit ungefähr 15 Jahren beobachten wir, dass es mehr und mehr prekäre Beschäftigungsverhältnisse gibt: Teilzeitarbeit, befristete Beschäftigung, entsandte ArbeitnehmerInnen, WerksarbeitnehmerInnen, LeiharbeitnehmerInnen, SaisonarbeitnehmerInnen und so weiter. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist, dass heute zwei ArbeitnehmerInnen, die am gleichen Arbeitsplatz die gleiche Arbeit machen, unterschiedliche Löhne und Rechte haben, weil sie unterschiedliche Beschäftigungsverhältnisse haben", sagte EFFAT-Generalsekretär Harald Wiedenhofer. "In Hinblick auf das Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetz ist Österreich ein Vorbild für ganz Europa", ergänzte die erst kurz zuvor gewählte EFFAT-Präsidentin Therese Gouvelin. "Wir sollten das Beispiel Österreich nehmen und eine Anti-Sozialdumping-Richtlinie auf europäischer Ebene einführen", forderte die erste Frau an der Spitze des EFFAT-Verbandes.
Ausbeutung undokumentiert Arbeitender
"Besonders ArbeitnehmerInnen mit unsicherem Aufenthalt oder eingeschränktem Zugang zum Arbeitsmarkt sind von Ausbeutung betroffen. Sie arbeiten in allen Branchen, und in allen ist die Situation gleich: Sie ist unsicher, schlecht bezahlt und gefährlich", sagte Sandra Stern von der UNDOK-Anlaufstelle zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert Arbeitender. Aber unabhängig davon, ob ArbeitnehmerInnen mit oder ohne Papiere arbeiten, gelten Sozialversicherungsgesetze, Arbeitsrecht und kollektivvertragliche Mindeststandards für alle ArbeitnehmerInnen. "Für einen fairen Arbeitsmarkt braucht es die Unterstützung von undokumentiert Arbeitenden, damit sie zu ihren Rechten kommen", forderte Stern.
Gemeinsam für menschenwürdige Arbeit und gerechten Lohn
Am 20. Und 21. November fand in Wien unter dem Titel „Gemeinsam für menschenwürdige Arbeit und gerechten Lohn“ der 4. Kongress des Verbands der Landwirtschafts-, Lebensmittel- und Tourismusgewerkschaften (EFFAT) statt. Als europäischer Verband, der 120 nationale Gewerkschaften aus 38 europäischen Ländern – darunter die PRO-GE - vertritt, verteidigt EFFAT die Interessen von mehr als 2,6 Millionen Mitgliedern gegenüber den europäischen Institutionen, europäischen Industrieverbänden und Unternehmensführungen.
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