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Jänner 2014: Solidaritätskundgebung in Linz

Kambodscha: Solidaritäts-kundgebung in Linz

"weltumspannend arbeiten"

Faire Arbeitsbedingungen für TextilarbeiterInnen

Faire Arbeitsbedingungen für TextilarbeiterInnen in Kambodscha fordern oberösterreichische GewerkschafterInnen und AktivistInnen gemeinsam mit MEP Josef Weidenholzer bei einer Solidaritätskundgebung am 10. Jänner am Linzer Taubenmarkt. Viele internationale Modemarken, wie der am Taubenmarkt ansässige H&M, lassen in Kambodscha produzieren. Von diesen Unternehmen fordern die GewerkschafterInnen, dass sie die Anliegen der streikenden TextilarbeiterInnen unterstützen.

> Nachlese: Armee tötet Textilarbeiter

Fünf Tote bei Einsatz der Armee gegen Proteste

Bei einem Einsatz der Armee gegen tausende TextilarbeiterInnen, die für höhere Löhne auf die Straße gingen, sind in Kambodscha am 3. Jänner fünf Menschen getötet worden. Militärpolizisten eröffneten in einem Vorort der Hauptstadt Phnom Penh das Feuer und schossen mehrere Menschen an. In der Textilindustrie Kambodschas sind rund 650.000 Menschen tätig. 400.000 von ihnen nähen für internationale Modemarken wie Gap, Nike und H&M. Der Sektor ist eine wichtige Devisenquelle für das asiatische Königreich. In jüngster Zeit häuften sich Proteste gegen die Arbeitsbedingungen und Löhne. Die Textilarbeiter fordern eine Verdopplung des Mindestlohns von derzeit 80 Dollar (etwa 57 Euro). Eine von der Regierung zugesagte Erhöhung auf 95 Dollar ab April lehnen die Gewerkschaften als unzureichend ab.

Verdoppelung der Löhne hätte keine Auswirkung auf den Preis

"Die üblen Zustände in kambodschanischen Fabriken und der Tod der streikenden ArbeiterInnen gehen auch uns etwas an. Schließlich geht es um die Menschen, die unsere Bekleidung produzieren", sagt ÖGB-Landesvorsitzender Dr. Johann Kalliauer. Eine Verdoppelung der Löhne der TextilarbeiterInnen hätte keine Auswirkung auf den Preis. Wie die Organisation TransFair berechnet hat, betragen die Lohnkosten nur etwa ein Prozent des Preises eines Kleidungsstücks. Der Großteil der Kosten entfällt auf Werbung und den Verkauf.

Soziale Mindeststandards müssen umgesetzt und kontrolliert werden

Der ÖGB OÖ fordert, existenzsichernde Löhne, mehr Kontrollen und die Umsetzung sozialer Mindeststandards. "Ob Ruhezeiten, Mindestlöhne und Schutzbestimmungen eingehalten werden, muss durch unabhängige Kontrollinstanzen regelmäßig überprüft werden. Die Zusammenarbeit der Konzerne mit lokalen Gewerkschaften und Arbeitsrechtsorganisationen ist dafür unbedingt notwendig", betont Kalliauer. "Das Recht auf Streik ist ein Menschenrecht und muss selbstverständlich auch für die kambodschanischen TextilarbeiterInnen gelten."

VeranstalterInnen der Solidaritätskundgebung sind der ÖGB OÖ, MEP Josef Weidenholzer, die Sozialistische Jugend Linz, die Facebook-Gruppe "Fair Work for Cambodia", die Kambodschanische Community OÖ, Südwind OÖ und der ÖGB-Verein "weltumspannend arbeiten".

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