topimage
PRO-GE
FrauenJugendBetriebsratPensionistInnen
Frühjahrslohnrunde 2018
Frühjahrslohnrunde 2018

Kambodscha: Armee tötet Textilarbeiter

Gewaltausbruch bei Protest für höhere Löhne

Bei einem Einsatz der Armee gegen tausende protestierende TextilarbeiterInnen sind in Kambodscha am 3. Jänner mindestens drei Menschen getötet worden. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden, so die Polizei. Militärpolizisten eröffneten in einem Vorort der Hauptstadt Phnom Penh das Feuer und schossen mehrere Menschen an, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Militärpolizisten hätten zuerst mit Sturmgewehren und Pistolen in die Luft geschossen, später zielten sie auf die Demonstranten, so Menschenrechtsaktivisten.

Protest für höhere Löhne

In der Textilindustrie Kambodschas sind rund 650.000 Menschen tätig. 400.000 von ihnen nähen für internationale Modemarken wie Gap, Nike und H&M. Der Sektor ist eine wichtige Devisenquelle für das asiatische Königreich.

In jüngster Zeit häuften sich Proteste gegen die Arbeitsbedingungen und Löhne. Die Textilarbeiter fordern eine Verdopplung des Mindestlohns von derzeit 80 Dollar (etwa 57 Euro). Eine von der Regierung zugesagte Erhöhung auf 95 Dollar ab April lehnen die Gewerkschaften als unzureichend ab.

PRO-GE fordert mehr Kontrollen und existenzsichernde Löhne

Die Zustände in der internationalen Textil-/Bekleidugsproduktion sind oft katastrophal und die Meldungen über skandalöse Zustände reißen nicht ab. "Den Wettlauf um die niedrigsten Mindeststandards können Gewerkschaften und KonsumentInnen nur gemeinsam stoppen", erklärte  Gerald Kreuzer (für die Textil-Branche zuständiger PRO-GE-Sekretär) Mitte September nach einem Brand in einer pakistanischen Textilfabrik, bei dem  rund 300 Menschen starben, weil Notausgänge und Treppenhäuser versperrt waren.

Die PRO-GE fordert mehr Kontrollen und die Umsetzung von Mindeststandards. Internationale Konzerne verweisen gerne auf Vereinbarungen mit den Zulieferern zur Einhaltung von Arbeitsrechten und Sicherheitsstandards. "Das ist absolut zu wenig, denn Papier ist bekanntlich sehr geduldig. Um die Arbeitsbedingungen für alle Branchen weltweit zu verbessern, fordert die PRO-GE die Umsetzung sozialer Mindeststandards: Ob Ruhezeiten, Mindestlöhne und Schutzbestimmungen eingehalten werden, muss durch  Kontrollinstanzen regelmäßig überprüft werden. Die Zusammenarbeit der Konzerne mit lokalen Gewerkschaften und Arbeitsrechtsorganisationen ist dafür unbedingt notwendig", fordert Kreuzer.

 

 

Artikel weiterempfehlen

Teilen |
Logo der Gewerkschaft PRO-GE
Suche
GO
Wien Niederösterreich Burgenland Steiermark Kärnten Oberösterreich Salzburg Tirol Vorarlberg
Facebook YouTube Flickr Issuu

© 2009, Gewerkschaft PRO-GEImpressum | Inhalt