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Frühjahrslohnrunde 2018
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Schweiz: Volksabstimmung gegen Abzockergehälter

Initiative 1:12 will Maximallohn in Unternehmen beschränken

Am 24. November haben die Schweizer BürgerInnen und Bürger Gelegenheit, über einen Vorschlag der Initiative 1:12 abzustimmen, der Gehaltsexzessen von Vorständen in Unternehmen eine Höchstgrenze auferlegen soll. Das höchste Gehalt in einem Unternehmen darf danach nur maximal das Zwölffache des niedrigsten betragen.

Die Schweizer Gewerkschaft Unia will mit zahlreichen Aktionen dafür sorgen,  dass alle an die Urnen gehen und ein Ja zur 1:12-Initiative für mehr Lohngerechtigkeit einlegen. Eine der Verteilaktion fand vor der Filiale der Schweizer Bank UBS statt, die in der Krise mit Steuergeldern vor dem Ruin bewahrt wurde, was aber nicht die Gagen der Banker beeinträchtigte. Während der Aktion, die 15 Minuten dauerte, verdiente der oberste Investment Banker der UBS Andrea Orcel allein 3.000 Franken.

> Link zur Kampagne (Unia)

Die Lohnschere in der Schweiz geht auf

Unia weist in ihrer Kampagne nach, dass noch 1984 das Verhältnis der Topmanager-Löhne zu den mittleren Löhnen in den Unternehmen deutlich unter 1:12 lag. 2011 war die Schere zwischen Durchschnittslöhnen und Topmanagergehalt schon auf 1:43 aufgegangen. Während die einen in den Vorstandsetagen gigantische Einkommen einstreifen, verdienen in der Schweiz rund 440.000 Personen weniger als 4.000 Franken im Monat. Das reicht auch bei einem Vollzeitjob nicht aus, um über die Runden zu kommen. Betroffen sind dabei ArbeitnehmerInnen in den verschiedensten Branchen, auch gute Ausbildung schützt nicht vor einem Niedriglohn.

Daher setzt sie sich neben der 1:12 Initiative gegen Saläre in Millionenhöhe für die Einführung eines Mindestlohns von 4.000 Franken, über den im Sommer 2014 abgestimmt werden soll, um für mehr Verteilungsgerechtigkeit und gerechtere Löhne in der reichen Schweiz zu sorgen. Vania Alleva, Co-Präsidentin der Gewerkschaft Unia, Leiterin Dienstleistungsberufe: "Das Schweizer Volk hat genug davon, dass sich gewisse Topmanager ungeniert immer mehr nehmen und dass die Arbeitnehmenden auf der Strecke bleiben. Die Angestellten arbeiten hart und sind in ihrem Job immer größerem Stress ausgesetzt. Von ihnen wird erwartet, dass sie mehr und mehr leisten – und trotzdem bekommen sie kaum mehr Lohn. Wo bleiben da der Anstand und der Sinn für Gerechtigkeit?"

Im März dieses Jahres hatten sich zwei Drittel der Schweizer für die "Volksinitiative gegen die Abzockerei"  ausgesprochen. Danach sollen ein "goldener Handschlag" beim Weggang aus einem Unternehmen sowie Begrüßungsmillionen vor dem Antritt eines neuen Arbeitsverhältnisses künftig verboten werden.

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