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Frühjahrslohnrunde 2018
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Legoland ist Niedriglohnland

Lukratives Geschäft: Hohe Eintrittspreise, niedrige Löhne

Deutscher Freizeitpark kündigt Betriebsrat um Tarifvertrag zu verhindern

Die Gewerkschaftsmitglieder im Freizeitpark Legoland im deutschen Günzburg fordern einen Tarifvertrag. Eckpunkte: Deutliche Anhebung der Einstiegslöhne und Lohngerechtigkeit in den oberen Lohngruppen. Die Parkleitung lehnt Tarifverhandlungen kategorisch ab. Der garantierte Grundlohn für eine Saisonkraft liegt derzeit bei 8 Euro brutto in der Stunde, für eine sogenannte 50-Tage-Kraft gerade einmal bei 7 Euro brutto.

Nach dem ersten Warnstreik seit Bestehen des Freizeitparks im Herbst leitete die Parkleitung drei fristlose Kündigungsverfahren gegen den Betriebsratsvorsitzenden Nikolaus Lauter ein. „Die Kündigungsversuche gegen Nikolaus begannen unmittelbar nach dem Warnstreik im Oktober 2012", berichtet Tim Lubecki, Regionsgeschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Schwaben. "Wir meinen: Die Parkleitung versucht, Nikolaus los zu werden um einen Tarifabschluss unter allen Umständen zu vermeiden.“

Mittlerweile schlägt das Verhalten der Parkleitung auch in anderen Betrieben der Region Wellen: Zur Parkeröffnung am 23. März kamen neben zahlreichen Gästen auch über 500 DemonstrantInnen zu einer Kundgebung der Gewerkschaften. Das Motto der Kundgebung: „Betriebsräte schützen! Tarifverträge erkämpfen!“

Legoland gehört zur britischen Merlin Entertainments Group. Im Jahr 2012 betrug die Umsatzrendite der Merlin-Group rund 24 Prozent. Das ist deutlich mehr als in der Pharmaindustrie und fast doppelt so hoch wie die Umsatzrendite namhafter bayerischer Automobilhersteller. „Merlin ist hoch lukrativ. Und das bezahlen die Gäste mit hohen Eintrittspreisen und die Beschäftigten mit Niedriglöhnen,“ so Lubecki.

Merlin betreibt Freizeiteinrichtungen wie Sea Life, Madame Tussauds und Dungeon, Legoland Billund, Legoland Windsor, Heide Park in Soltau, Gardaland in Italien, The London Eye, Warwick Castle und die Legoland Discovery Center. In keinem der deutschen Betriebe sichert ein Tarifvertrag die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Auch bei Hamburg Dungeon und bei Sea Life in Hannover fanden bereits Warnstreiks statt – dort fordern die Gewerkschaftsmitglieder ebenfalls einen Tarifvertrag.

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