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Frühjahrslohnrunde 2018
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Indonesien: Gewerkschaft beendet dreimonatigen Streik

Arbeitskonflikt um bessere Löhne in den Kupfermienen

Nach 94 Tagen konnte in Jakarta mit einer Vereinbarung zwischen dem Management der Grasberg Mine und der örtlichen Gewerkschaft der Ausstand von 10.000 Bergarbeitern  erfolgreich beendet werden.

Der 14. Dezember 2012 wird dick markiert in den Kalendern der indonesischen Minenarbeiter. Es ist jener Tag, der das erfolgreiche Ende eines dreimonatigen Streiks für die indonesischen Bergarbeiter bedeutet. Ziel des Protests: eine bessere Bezahlung, die sich an internationale Standards orientieren sollte.

Die Grasberg Mine im westindonesischen Papua ist die weltweit größte Lagerstätte von Kupfer und Gold mit den gleichzeitig niedrigsten Förderkosten der Welt. Betreiber ist das US-Bergbauunternehmen Freeport McMoRan (in joint venture mit Rio Tinto) und ist damit der größte Investor und Arbeitgeber in Indonesien. Freeport McMoran wird aufgrund seiner Abbaumethoden von der lokalen Bevölkerung sowie zahlreichen internationalen NGO’s und Umweltschutzorganisationen kritisiert.

Der Streik in der Kupfermine

Die örtlichen Gewerkschaften setzten sich seit langem dafür ein, die Löhne an internationale Standards ansatzweise anzupassen. Während der Großteil der 12.000 Minenarbeiter in der Grasberg Mine sich mit einem Stundenlohn  zwischen 2 USD und 2,5 USD pro Stunde begnügen mussten, lag der Entlohnung in anderen Teilen der Erde zwischen 17 und 40 USD. Das Management von Freeport- McMoRan argumentierte mit hohen Infrastrukturkosten der Hafenanlagen und der Mine um die Lohnkosten so gering wie möglich zu halten. Die ungerecht niedrige Entlohnung ließ den Unmut in der Belegschaft des Multis wachsen, welcher sich zunehmend in einen organisierten Protest äußerte.

Die Entlassung von sechs Gewerkschaftsaktivisten, führte zur Ausweitung des der Konflikts. Als Reaktion errichteten Tausende empörte ArbeiterInnen Straßenblockaden und legten die Produktion lahm. Es folgten gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei, die fünf tragische Todesopfer unter den Streikenden forderten. Durch Einschaltung der indonesischen Regierung konnte letztendlich eine Einigung erzielt werden, die den streikenden ArbeiterInnen Lohnerhöhungen sowie Verbesserungen bei der Berechnung von Schichtzulagen und anderen Sozialleistungen zuerkennt.  Damit wurde der Weg zur Beendigung des Streiks frei.

Was erreicht wurde

Die Beschäftigten erhalten eine rückwirkende Anhebung der Löhne ab 1.Oktober 2011 um 24%. Im Oktober 2012 erfolgt eine nochmalige Erhöhung von 13%. Damit konnte eine kräftige Lohnerhöhung erkämpft werden. Die Gewerkschaft zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden. Tragisch ist nur, dass es fünf Todesopfer bedurfte, bis die ArbeitnehmerInnen ihre berechtigten Anliegen umsetzten konnten. Ein wesentlicher Punkt für das Ende des Konflikts war auch der Umstand, dass das Unternehmen alle ausständigen Löhne während des Streiks auszahlt sowie geplante disziplinäre Maßnahmen wegen der Streikbeteiligung zurücknimmt. Für die Gewerkschafter bedeutet dies aber nicht das Ende. Dazu ein Sprecher des Verhandlungskomitees. "Wir werden die Energie und die Einigkeit unseres Kampfes nutzen um weitere Verbesserungen für die Beschäftigten zu erzielen" Denn vom internationalen Standard sei man in Indonesien noch weit weg.

Zwischenfälle dieser Art sind keine Einzelfälle in der globalen Minenindustrie. Viele Belegschaften setzen sich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, eine höhere Bezahlung und eine günstigere medizinische Versorgung ein. In diesem Jahr kam es in Peru, Bolivien, Chile, Ecuador und Südafrika zu Streiks, die nicht nur den Minensektor sondern auch andere Wirtschaftsbereiche betrafen.

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