Im Rahmen des grenzüberschreitenden Projekts ZUWINS organisierte die Internationale Abteilung der PRO-GE einen Informationsabend in Znaim, Tschechien. ArbeitnehmerInnen aus Südmähren konnten sich dabei über ihre Rechte und Pflichten informieren, wenn sie eine Arbeit in Österreich annehmen. Der Infoabend am 21. September 2010 war ein voller Erfolg - rund 60 Interessierte kamen zur Veranstaltung. 

Großes Interesse an Arbeit in Österreich
Welche Rechte und Ansprüche habe ich bei einer Saisonarbeit? Wie sieht das mit der Kündigung aus? Bin ich kranken- und sozialversichert? All diese Fragen bewegen die ArbeitnehmerInnen im Grenzraum, wenn sie etwa als ErdbeerpflückerInnen, bei der Weinlese oder Kartoffelernte im benachbarten Niederösterreich tätig sind. Zehn bis 15 Personen täglich erkundigen sich nach einer Arbeit in Österreich, erklärt die zuständige Beraterin vom Arbeitsamt in Znaim. Sie vermittelt im Rahmen des europäischen Kooperationsnetzwerks EURES europaweit Stellen für ArbeitnehmerInnen aus ihrer Region. 

Österreichisches Arbeitsrecht
In einem vom Arbeitsamt Znaim zur Verfügung gestellten Saal boten die Branchensekretäre Alois Karner und Wolfgang Zuser dem interessierten Publikum Grundinformationen über arbeitsrechtliche Bestimmungen in Österreich. Sie wiesen darauf hin, gleich zu Beginn des Arbeitsverhältnisses auf die Aushändigung eines Dienstzettels zu achten. Ganz wichtig sei auch die zuständige Gewerkschaft zu kontaktieren, damit sie die Richtigkeit der kollektivvertraglichen Einordnung und den Kollektivvertrag überprüfen kann. Sie informierten weiters über Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, Sonderzahlungen und Urlaubsanspruch. Auch bei der Beendigung gilt, nicht voreilig unterschreiben, sondern von der Gewerkschaft die Arbeitspapiere überprüfen zu lassen.

Fortführung der Informationsoffensive
Dass so viele interessierte ZuhörerInnen zur Veranstaltung kamen war der breiten Werbung im Vorfeld zu verdanken. Die PRO-GE hatte Flyer in Znaim und Umgebung verteilt, Plakate aufgehängt und in regionalen Medien auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht. Auf der Veranstaltung fanden der PRO-GE Werbefolder, die von Mag. Lackner erstellte Broschüre für tschechische Grenzgänger sowie weitere Informationen für tschechische ArbeitnehmerInnen in ihrer Muttersprache regen Absatz. Die Informationsveranstaltung, die offensichtlich bei den tschechischen ArbeitnehmerInnen Anklang fand, soll mit weiteren Aktionen bis zur Arbeitsmarktöffnung im Frühjahr 2011 fortgesetzt werden.

AnsprechpartnerInnen
Mag. Martina Lackner von der ZUWINS- Rechtsberatung kennt die Unterschiede zum tschechischen Arbeitsrecht. Sie bietet tschechischen ArbeitnehmerInnen, die in Wien oder Niederösterreich tätig sind, kostenlose Rechtsberatung in tschechischer Sprache. Mag. Zarka Heinzova berät umgekehrt österreichische ArbeitnehmerInnen, die in Südmähren einer Tätigkeit nachgehen.