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Frühjahrslohnrunde 2018
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Etappensieg gegen den bleichen Tod

Jeansproduktion ohne lebensgefährliche Sandstrahler.

Der Internationale Gewerkschaftsverband der Textil-, Bekleidungs-und LederarbeiterInnen (ITBLAV) hat die öffentliche Erklärung von Leví’s und H&M vom 8.September begrüßt, bei der Herstellung von Jeans weltweit in Zukunft auf den Einsatz von Sandstrahlern zu verzichten. ITBLAV-Generalsekretär Patrick Itschert bezeichnet die Ankündigung als DIE richtige Entscheidung, wenn wir die Gesundheit der ArbeitnehmerInnen schützen wollen. H&M und Levi´s, so Itschert, haben als zwei weltführende Jeanshersteller soziale Verantwortung gezeigt.

Kampagne gegen SandstrahlerSeit zwei Jahren hatte ITBLAV mit einer Kampagne auf die lebensgefährlichen Bedingungen bei der Herstellung von stone-washed Jeans durch die Verwendung von Quarzsand hingewiesen. Meist ungelernte, oft jugendliche Arbeiter bearbeiten die fabrikneuen Jeans mit einem Sandstrahlgerät damit diese das schicke aufgehellte und abgewetzte Design erhalten und geschmeidiger werden. Bei dieser Arbeit, die fast immer ohne die notwendige Schutzkleidung zumeist durch Hinterhoffirmen durchgeführt wurde, sind in den letzten Jahren tausende ArbeiterInnen an Silikose erkrankt. Eine unheilbare Lungenkrankheit die in vielen Fällen zum Tod führt.

Quarzpartikel schädigen LungeBei der Arbeit mit dem Sandstrahler werden winzige Quarzpartikel freigesetzt die sich in der Lunge festsetzen. Das kann zu so schweren Schäden führen, dass der Betreffende am Ende erstickt. Allein in der Türkei sind seit 2005 mehr als 50 ArbeiterInnen an Silikose durch ihre Arbeit in Jeansfabriken erkrankt. Nach Protesten von Gewerkschaften, ÄrztInnen und Bürgerrechtsorganisationen hatte im April 2009 die türkische Regierung ein Verbot gegen das ausbleichen von Jeans mit Sandstrahlern erlassen. Leider haben daraufhin einige Unternehmen ihre Produktion in andere Länder wie Ägypten, China, Bangladesh oder Pakistan verlagert, wo die gesetzliche Handhabung lockerer ist.

Weltweites Verbot gefordertDie ITBLAV wird ihre Kampagne fortsetzen, um ein weltweites Verbot von Sandstrahlern durch die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu erreichen. "Die Behandlung von Stoffen durch Sandstrahler ist bereits in einigen Mitgliedsländern der EU verboten. Die Gesetzeslage muss aber dringend verbessert werden, da die derzeitigen Schutzbestimmungen nicht vollständig die Gefahr der Erkrankung an Silikose beseitigen", meint dazu Silvana Cappuccio, die Verantwortliche der ITBLAV für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz.

Positive Beispiele: Levi’s und H&MErmutigt durch den Erfolg, möchte die ITBLAV an weitere führende Jeanshersteller herantreten, damit sie dem Beispiel von Levi’s und H&M folgen und alternative Produktionsmethoden überlegen.

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