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Frühjahrslohnrunde 2018
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Proteste in Ankara, Foto: IUL Tausende ArbeitnehmerInnen demonstrieren gegen Massenentlassungen
Polizisten bei Demonstration, Foto: IUL Die Polizei setzt Tränengas und Wasserwerfer gegen tausende Demonstranten ein

Proteste in Ankara dauern an

Polizei greift hart durch bei Demonstrationen gegen Massenentlassungen.

Seit Mitte Dezember demonstrieren ArbeitnehmerInnen des früheren staatlichen Tabakunternehmens TEKEL mit Angehörigen und UnterstützerInnen gegen die Regierungsentscheidung, 40 Tabaklager mit Ende Jänner zu schließen. 12.000 ArbeiternehmerInnen würden dabei ihren Job verlieren, mit ihren Familien sind etwa 40.000 Menschen in ihrer Existenz bedroht. Sie fordern - wie im Privatisierungsrecht vorgesehen - die Anstellung in anderen Staatsbetrieben unter voller Wahrung ihrer Rechte.

Brutale Szenen
Die Szenen die sich vor knapp vier Wochen in Ankara nahe der Parteizentrale der AKP (stärkste politische Partei von Recep Tayyip Erdoğan) abspielten waren erschütternd: Die Polizei ging bei eisiger Kälte mit Wasserwerfern und Tränengas gegen tausende friedliche Demonstranten vor, die seit zwei Tagen gegen die Massenentlassungen protestierten. Einige Demonstranten mussten sogar ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mustafa Türkel, Präsident des IUL-Mitgliedsverbandes Tekgida-Is, wurde für kurze Zeit in Polizeigewahrsam genommen. 

Verkauf des Staatsmonopols
Nachdem der Tabakverarbeitungsbereich des Staatsmonopols für Tabak- und Alkohol, TEKEL, schrittweise an den US-Konzern British American Tabacco (Lucky Strike, Pall Mall etc.) verkauft wurde, behielt der Staat die Kontrolle über die 40 Lager für Tabakblätter und Rohtabak. Nachdem bekannt wurde, dass diese mit Ende Jänner 2010 geschlossen werden sollen, formierten sich massive Proteste, zu denen TEKEL-MitarbeiterInnen aus dem ganzen Land anreisten. 

Proteste dauern an
Laut der türkischen Tageszeitung Aksam wurden bei dem unverhältnismäßigen Eingreifen der Polizei sogar Parlamentsabgeordnete der CHP (zweitstärkste Partei) durch das Tränengas getroffen. Das harte Durchgreifen führte zu heftigen Reaktionen im Parlament und der Öffentlichkeit. Dennoch weigert sich die Regierung nach wie vor, die Forderungen nach Übernahme der ArbeitnehmerInnen in andere Staatsbetriebe und den Aufschub der geplanten Massenentlassungen zu erfüllen. Mittlerweile dauern die Demonstrationen knapp vier Wochen an. "Die TEKEL-MitarbeiterInnen die auf die Straße gegangen sind, werden nicht wieder weggehen, ehe eine Lösung gefunden worden ist. Sie fordern mit diesem Protest nur ihre gesetzlichen Rechte ein", so der Tekida-Is Präsident Mustafa Türkel.

Unterstützung der ArbeitnehmerInnen
Die IUL unterstützt die türkischen TEKEL-ArbeitnehmerInnen in ihrem Kampf um faire Behandlung und die Wahrung ihrer Ansprüche bei Massenentlassungen mit einer Unterschriftenkampagne. Unter folgendem Link kann man eine Unterstützungserklärung an die Regierung der Türkei schicken und sich für die Forderungen der ArbeitnehmerInnen einsetzen: Faire Behandlung der TEKEL-ArbeitnehmerInnen!

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