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ArbeitnehmerInnen kämpfen gegen den heimlichen Verkauf ihrer Speiseeisfabrik

Nestlé verkauft heimlich Fabrik

Nestlé-Beschäftigte in Tunesien führen Arbeitskampf nach Verkauf ihrer Fabrik.

105 ArbeitnehmerInnen der Nestlé-Speiseeisfabrik in Karthago, Tunesien, erfuhren am 17. November 2009 am schwarzen Brett vom Verkauf ihrer Fabrik. "Gemäß seiner Politik des sozialen Verantwortungsbewusstseins", hieß es in der Verlautbarung, "hat Nestlé alles unternommen, um die Arbeitsplätze zu bewahren, die Rechte der betroffenen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zu schützen und den Produktionsstandort aufrechtzuerhalten." Die Einzelheiten der Verkaufsvereinbarung gibt Nestlé aber nicht bekannt und der Generalsekretär der tunesischen Nestlé Gewerkschaft wurde an einen niedriger eingestuften Arbeitsplatz versetzt.

Informationen werden zurück gehalten

Obwohl vergangenes Jahr bereits Gerüchte über den bevorstehenden Verkauf in Umlauf waren und die Gewerkschaft wiederholt bei Nestlé anfragte, gab das Unternehmen keine Informationen bekannt. Der Generalsekretär der Gewerkschaft von Nestlé Tunesien, Habib Ben Aifa, bemühte sich dennoch weiterhin um ein Treffen der Gewerkschaft mit der Unternehmensleitung. Doch auch nachdem die Fabrik verkauft und das Arbeitsinspektorat Nestlé zur Offenlegung der im Verkaufsvertrag festgelegten sozialen Bestimmungen aufforderte, weigerte sich der Konzern mit der Gewerkschaft zu sprechen. Auch zwei Streiks der ArbeitnehmerInnen im Dezember konnten nichts daran ändern. Stattdessen wurde versucht Habib Ben Aifa zum Schweigen zu bringen, indem er von seiner Position als Verkaufsvertreter für Nestlé Nutrition entfernt wurde. Seither steht er an seinem neuen Arbeitsplatz im Büro unter ständiger Überwachung. Die Belegschaft der Speiseeisfabrik ist natürlich besorgt, da sie nicht wissen, welche Vereinbarungen nun für sie gelten.
Streikmaßnahmen

Seit 1. Jänner ist nun die Betriebsübergabe in Kraft, was die Übernahme der von Nestlé Ice Cream Tunesia angestellten 105 ArbeitnehmerInnen an einen neuen Arbeitgeber bedeutet. Im Dezember wurde bereits Anfang und Ende des Monats gestreikt, um das Unternehmen zur Offenlegung der im Verkaufsvertrag festgelegten Bestimmungen zu bewegen. Doch auch diese Maßnahmen blieben erfolglos. Der Bund der Lebensmittel- und TourismusarbeitnehmerInnen und die Gewerkschaft von Nestlé Tunesien werden von der Internationalen Union der Lebensmittel-, Landwirtschafts- und TourismusarbeitnehmerInnen (IUL) bei ihrem Kampf für die Einhaltung von Gewerkschaftsrechten, einschließlich des in IAO-Übereinkommen und den OECD-Richtlinien verankerten Rechts auf Unterrichtung, in vollem Umfang unterstützt.
Solidarität mit den Beschäftigten

Die tunesische Nestlé-Gewerkschaft, die ArbeitnehmerInnen und der Bund der Lebensmittel- und TourismusarbeitnehmerInnen (FGAT) werden von der IUL in ihren Forderungen unterstützt:

• die Verhandlungen über die Zukunft der 105 SpeiseeisarbeitnehmerInnen aufzunehmen;
• die Belästigungen gegenüber der Gewerkschaft einzustellen;
• den Generalsekretär in seine frühere Position wieder einzustellen;

Auf der Webseite der IUL kann man eine Unterstützungserklärung an Nestlé senden. Hier gelangst du direkt dorthin:
> Unterstützungserklärung an Nestlé

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