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Frühjahrslohnrunde 2018
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Kampf um faire Lohnverhandlungen

Nestlé Indien: Dauerverbot von ArbeitnehmerInnen-Versammlungen.

Die Unternehmensleitung von Nestlé Indien stellte laut der IUL (Internationale Union der Lebensmittel-, Landwirtschafts-, Hotel-, Restaurant-, Kaffee- und GenussmittelarbeiterInnen-Gewerkschaften) gleichzeitig bei vier Gerichten in drei indischen Bundesstaaten Anträge auf ein Dauerverbot sämtlicher gewerkschaftlicher Zusammenkünfte, Versammlungen und Demonstrationen in einem 200 Meter weiten Umkreis ihrer Fabriken. Dabei handelt es sich um die vier Nestlé-Standorte in Indien, die gewerkschaftlich organisiert sind und in denen rund 1.350 ArbeitnehmerInnen dem IUL-Mitgliedsverband "Federation of All India Nestle Employees" angehören.

Keine Lohnverhandlungen
Der Grund: Die GewerkschafterInnen fordern das Recht auf Lohnverhandlungen. Bisher wurden die jährlichen Lohnsteigerungen einseitig von der Unternehmensleitung beschlossen, und in den letzten Jahren lagen diese Steigerungen deutlich unter der Inflationsrate. Vor allem der dramatische Anstieg der Lebensmittelpreise in den letzten beiden Jahren hat das Einkommen der ArbeitnehmerInnen im weltweit größten Lebensmittelunternehmen reduziert. Und obwohl Nestlé Indien die Preise seiner eigenen Produkte im letzten Jahr um 15% erhöhte, ignorierten die Manager die Forderungen der Gewerkschaften nach einer Lohnsteigerungen in Höhe der Inflationsrate.

Selbst nachdem Nestlé Indien bekannt gegeben hatte, dass der Umsatz in den letzten zwölf Monaten um 23,4% und der Nettogewinn um 29,1% gestiegen war, verweigerte die Unternehmensleitung laut IUL die Verhandlungen mit der Federation of All India Nestlé Employees. Als Reaktion meldeten die vier diesem Gewerkschaftsbund angehörenden Einzelgewerkschaften Streiks an, an dem sie erneut das Recht auf Lohnverhandlungen einfordern wollten.

Verbot per Gerichtsantrag
Nestlé  Indien reagierte mit Anträgen auf ein "Dauerverbot" jeder Art von Gewerkschaftstätigkeit oder ArbeitnehmerInnenversammlung in einem 200 Meter weiten Umkreis jeder Fabrik. In den Gerichtsanträgen des Unternehmens wird zwar der geplante Streiktag als Grund angeführt (und der Streik als "illegal" bezeichnet, obwohl die Streikanmeldungen gemäß den gesetzlichen Vorschriften erfolgten), doch möchte Nestlé Indien laut IUL in Wirklichkeit alle "Werks-Tor-Versammlungen" unterbinden - also die regelmäßigen Versammlungen vor den Fabriktoren vor und nach Schichten, die die üblichste und wichtigste Möglichkeit bieten, Mitglieder über Gewerkschaftstätigkeiten zu unterrichten.

Angesichts dieser Situation hat die Federation of All India Nestlé Employees die Unternehmensleitung erneut aufgefordert, ihre Lohnverhandlungsrechte anzuerkennen. Sollte das Unternehmen dies erneut ablehnen und sich auf das Versammlungsverbot stützen, um seine Arbeitnehmer zu unterdrücken, wird der indische Gewerkschaftsbund, mit voller Unterstützung durch die IUL, seine Kampagne zur Verteidigung von Gewerkschaftsrechten verstärken.

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