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IUL: LGBT-ArbeitnehmerInnen besser unterstützen

150 RednerInnen gestalten 27. Kongress

Vom 29. August bis 1. September fand der 27. Kongress der IUL mit mehr als 500 Delegierten unter dem Motto „Wir sind IUL! Zusammen organisieren, zusammen kämpfen, zusammen gewinnen“ in Genf statt. Auch die PRO-GE war mit einer vierköpfigen Delegation beim bisher größten IUL-Kongress vertreten. Unter dem Dach der IUL (Internationale Union der Lebensmittel-, Landwirtschafts-, Hotel-, Restaurant-, Café- und GenussmittelarbeiterInnen-Gewerkschaften) vereinigen sich 430 Gewerkschaften aus 130 Ländern und sie vertritt somit über 10 Millionen ArbeiterInnen weltweit.

Schwerpunkt LGBT

Eine Neuerung, die der Kongress mit sich brachte, war der Beschluss, dass sich die IUL künftig besonders für die Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen und Transgender-ArbeitnehmerInnen (LGBT) einsetzen wird. Man hat deshalb eine neunköpfige Koordinierungsgruppe nominiert, die bei regelmäßigen Treffen weitere Maßnahmen und Aktionen planen wird. Die IUL ist somit der erste weltweite gewerkschaftliche Dachverband, der sich diesem Thema besonders annimmt.

Noch immer werden in 80 Ländern Homosexuelle kriminalisiert, in zehn Ländern droht nach wie vor die Todesstrafe. Auf einer LGBT-Konferenz im Vorfeld des Kongresses wurde deshalb intensiv diskutiert und auch Gerhard Riess, PRO-GE Branchensekretär und Mitglied der IUL-Koordinierungsgruppe, berichtete im Rahmen der Konferenz über die Situation in Österreich und die Bemühungen der Gewerkschaften, hier Verbesserungen zu erreichen.

So hat etwa der ÖGB und AK eine Umfrage unter BetriebsrätInnen durchgeführt, um einen besseren Einblick in die Situation von LGBT-ArbeitnehmerInnen zu erhalten. So herrsche in Österreich bereits ein weitgehend normaler Umgang mit LGBT-Personen in Betrieben aufgrund gesellschaftlicher Diskussionen. Mobbing unter ArbeitskollegInnen aufgrund der sexuellen Orientierung ist aber noch immer vorhanden. Von den Gewerkschaften wünschen sich die befragten Betriebsräte, dass das Thema noch sichtbarer gemacht werde und klare Statements erfolgen. Auch in den Kollektivverträgen hat es bereits Verbesserungen für LGBT-ArbeitnehmerInnen gegeben. Riess nannte in seinem Vortrag als Beispiel den Rahmenkollektivvertrag für die Nahrungs- und Genussmittelindustrie aus dem Jahr 2011, der als erster drei freie Arbeitstage für die Eintragung einer Partnerschaft vorsah und sie somit mit der Eheschließung gleichstellte.

Lauritsen neuer Präsident, Longley neue Generalsekretärin

Im Rahmen des Kongresses wurden auch zwei Spitzenfunktionen neu besetzt. Als neuer IUL-Präsident wurde der US-Amerikaner Mark Lauritsen (United Food and Commercial Workers) gewählt und Sue Longley wird künftig als Generalsekretärin der IUL wirken und löst somit Ron Oswald nach 20 Jahren ab.

Dass die IUL in den vergangenen Jahren vieles bewegt hat und einen hohen Stellenwert genießt, ließ sich vor allem an den Redebeiträgen der Delegierten aus Süd- und Südostasien und den Staaten Lateinamerikas erkennen. So konnten etwa Entlassungen bei multinationalen Konzernen wie Nestlé oder Pepsi bekämpft und Wiedereinstellungen erwirkt werden.

Darüber hinaus wurde am Kongress auch der Streik bei McDonald’s in Großbritannien thematisiert und aktiv Unterstützung zugesagt.

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