Italien: AST-StahlarbeiterInnen erringen Etappensieg
Eine Woche lang streikten die ArbeiterInnen des italienischen Stahlwerks „Acciai Speciali Terni“ (AST) und konnten damit einen Etappensieg erringen: Der deutsche Konzern ThyssenKrupp, dem das AST-Stahlwerk in der rund hundert Kilometer nördlich von Rom gelegenen Stadt Terni gehört, musste sein Vorhaben vorerst einstellen. Die Konzernleitung hatte geplant, 550 Arbeitsplätze zu streichen und die Löhne der verbleibenden ArbeiterInnen um zehn Prozent zu kürzen.
Für den europäischen Gewerkschaftsverband IndustriALL Europe sind die Konzernpläne „völlig inakzeptabel“: Das Vorhaben von ThyssenKrupp „gefährde die industrielle Zukunft des größten Edelstahl-Werks in Europa“, mit „drastischen Auswirkungen auf die Beschäftigung“. IndustriALL Europe fordert den Konzern auf, „seinen Umstrukturierungsplan zurückzunehmen und stattdessen in einen konstruktiven Dialog mit den ArbeitnehmervertreterInnen zu treten, sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene, genauso wie mit lokalen und nationalen Behörden, um gemeinsam einen nachhaltigen Unternehmensplan zu entwickeln“.
Ob ein konstruktiver Dialog zustande kommt und wie es mit AST weitergeht, entscheidet sich voraussichtlich am 4. September dieses Jahres, wenn ArbeitnehmerInnen- und Konzernvertreter zu Gesprächen zusammenkommen sollen.
In den vergangenen vier Jahren wurde das AST-Werk zweimal verkauft, zuletzt an ThyssenKrupp. Ein weiterer Verkauf ist angesichts der strategischen Pläne des deutschen Konzerns, sich nach und nach aus der Edelstahlproduktion zurückzuziehen, nicht auszuschließen.