Skandalöse Ausbeutung von SaisonarbeiterInnen
Burgenländischer Gemüsebaubetrieb
Die Gewerkschaft PRO-GE erhebt schwere Vorwürfe gegen einen "Gemüsebau"- Betrieb im burgenländischen Kukmirn. „Neun rumänische und ungarische SaisonarbeiterInnen wurden mit einem Körberlgeld abgespeist und das bei Arbeitszeiten, die weit über dem Erlaubten lagen".
„Darüber hinaus berichtet unser Regionalsekretär, dass die Unterbringung der Betroffenen in menschenverachtenden, eher pferchähnlichen Containern organisiert war", berichtet Anton Wesselich, burgenländischer Landessekretär der Produktionsgewerkschaft. Die PRO-GE hat zur Feststellung und zur Beendigung dieser unfassbaren Zustände die zuständigen Behörden – die Land- und Forstwirtschaftsinspektion des Landes und die Finanzpolizei - eingeschaltet.
„Für gerade einmal 100 Euro in der Woche mussten die ErntehelferInnen bis zu 17,5 Stunden am Tag oder 336 Stunden im Monat arbeiten und sich damit unfassbare arbeitsrechtliche Verstöße gefallen lassen. Nach Abschluss der behördlichen Erhebungen muss ein klares Zeichen gesetzt werden, dass derartiges Vorgehen gegen MitarbeiterInnen kein Kavaliersdelikt sein kann, sondern dass derartige Zustände sowohl zivilrechtlich als auch strafrechtlich zu ahnden sind", fordert der PRO-GE Landessekretär.
In einem Werbefilm auf seiner Internetseite präsentiert sich der Gemüsebaubetrieb als "jüngster Spross der Unternehmensfamilie", die zwei der bekanntesten Betriebe im Wiener Prater betreibt. "Wir achten unsere Mitarbeiter" wird darin als eines der "Grundprinzipien der Unternehmensfamilie" angeführt. Auch von Führungskräften, die "vorbildlich für Werte und Ethik einstehen" und der Verantwortung, sich für die "Schwächeren in unserer Gesellschaft einzusetzen" ist darin die Rede. "Verstöße gegen das Arbeitsrecht sind selbstverständlich in keinem Fall akzeptabel, aber diese Heuchelei schlägt dem Fass den Boden aus", stellt Wesselich fest.