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Metaller-KV: PRO-GE fordert Bewegung bei Arbeitszeit

Einführung eines neuen Arbeitszeit-Modells nur mit einheitlichem KV möglich

IFES: Beschäftigte wollen mehr zeitlichen Ausgleich

Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp signalisieren unter bestimmten Voraussetzungen Bewegung bei der Arbeitszeit. Im Rahmen eines Pressegespräches präsentierten am 16. Mai in Wien die beiden Gewerkschaften einen weitreichenden Lösungsvorschlag zur Arbeitszeitregelung in der Metallindustrie.

Voraussetzungen für das Modell

Das Modell sieht neben erweiterten Spielräumen für betriebliche Arbeitszeitgestaltung einen Ausgleich für besonders belastende Arbeit vor. Grundvoraussetzung ist die Aufrechterhaltung des erfolgreichen einheitlichen Kollektivvertrages Metallindustrie und Bergbau. "Das weitreichende Modell kann nur dann umgesetzt werden, wenn alle Fachverbände im Herbst am Verhandlungstisch Platz nehmen. Dieses Verhandlungsangebot gilt für die gesamte Metallindustrie und nicht für einzelne Arbeitgeberverbände", sagen Rainer Wimmer, Bundesvorsitzender der PRO-GE und Karl Proyer, stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp.

Vorteile für Betriebe und Beschäftigte

"Unser Vorschlag besteht aus zwei Teilen: Ausdehnung der Durchrechnungszeiträume und Zeitguthaben sowie ein neuer zusätzlicher Zeitzuschlag für die Beschäftigten mit besonders belastenden Tätigkeiten. Das Modell kann ein wichtiger Beitrag zur Standort- und Beschäftigungssicherung werden. Es liegt aber ausschließlich an den Fachverbänden, Eigeninteressen und Streitigkeiten zurückzustellen und an einen gemeinsamen Verhandlungstisch zurückzukehren. Sonst gibt es nichts", betonen Wimmer und Proyer. 

Basis für das neue Modell

Basis des neuen Verhandlungsvorschlages ist die bereits bestehende "Bandbreiten"-Regelung im Kollektivvertrag. Mit dem Modell können bereits derzeit bis zu 80 (unter bestimmten Umständen 120) Überstunden auf einem Zeitkonto angespart werden, mit 25 % Zeitzuschlag. Werden sie bis zum Jahresende nicht verbraucht, können 40 Stunden ins nächste Jahr übertragen werden, der Rest des Zeitguthabens muss als Überstunde mit 50% Zuschlag ausbezahlt werden.

Das neue Modell im Detail

Vorstellbar ist für die Gewerkschaft unter anderem eine Ausdehnung der Durchrechnungszeiträume auf 2 x 24 Monate und die Erhöhung des maximalen Zeitguthabens auf rund zwei Monate Arbeitszeit. "Diese 'Bandbreite neu' bringt mehr Erleichterungen für Betriebe mit erheblichen Auslastungsschwankungen.

Völlig neu ist die Einführung eines zusätzlichen Zeitzuschlages für Beschäftigte mit  besonders belastender Arbeit (etwa für Nachtarbeit, Akkordarbeit, Montagearbeit sowie Arbeiten die unter Schmutz, Erschwernis, Gefahr fallen). Diese zusätzliche Zeit soll den Beschäftigten zur Verfügung stehen, um kürzer arbeiten zu können. "Die bestehenden Zuschläge bleiben bei diesem fortschrittlichen System weiter erhalten. Hinzu kommt dieser weitere Zeitzuschlag für belastende Tätigkeiten. Das heißt, die Gesundheit der Beschäftigten wird mit diesem Modell gefördert", erklärt Wimmer.

IFES-Befragung

Auch die Beschäftigten und BetriebsrätInnen sehen hier Handlungsbedarf. Das Institut für empirische Sozialforschung (IFES) führte eine Befragung der Beschäftigten in Produktionsbetrieben durch. Mehr als 300 Betriebe und 10.000 Beschäftigte wurden mittels Fragebogen befragt. Der Rücklauf betrug 62%.

Für rund 80% der Beschäftigten sind Arbeitszeiten ein wichtiges Thema. Vor allem werden unter anderem gerade die steigenden Belastungen ins Treffen geführt: Die Befragten geben an, oft unter großem Zeitdruck arbeiten zu müssen. Hinzu kommen etwa körperlich und psychisch anstrengende Tätigkeiten, unregelmäßige und überlange Arbeitszeiten oder die anhaltende Gesundheitsgefährdung durch die berufliche Tätigkeit. Die überwiegende Mehrheit  der Befragten sieht daher Arbeitszeit-Verbesserungen bei belastender Arbeit als vordringlich. Rund ¾ der Befragten halten einen zeitlichen Ausgleich für besonders belastende Arbeitsbedingungen für wichtig.
 

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