Zeit für neue Arbeitszeiten!
Im Frühjahr 2011 hat die Gewerkschaft PRO-GE eine Arbeitszeitinitiative gestartet. Gemeinsam mit BetriebsrätInnen und Mitgliedern werden bis Herbst 2012 neue und individuelle Modelle für moderne Arbeitszeiten erarbeitet. Unser Ziel ist eine neue Arbeitszeitpolitik für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen!
WARUM NEUE ARBEITSZEITEN?
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben in verschiedenen Lebensphasen unterschiedliche Interessen hinsichtlich ihrer Arbeitszeit, zum Beispiel beim Berufseinstieg, im Vorruhestand, bei der Familiengründung oder bei der Verwirklichung persönlicher Interessen. Ebenso macht es einen Unterschied, ob der Betrieb klein oder groß ist, um welche Branche es sich handelt und wie belastend die Tätigkeiten sind. Auf diese Umstände muss auch bei der Arbeitszeitfrage Rücksicht genommen werden.
Im Vordergrund unserer Kampagne stehen die persönlichen und vielfältigen Interessen der einzelnen ArbeitnehmerInnen, die sich im Laufe der Zeit auch ändern können. Das kann die Lage, das Ausmaß aber auch die Verteilung der Arbeitszeit betreffen
GRUNDSÄTZE DER ARBEITSZEIT-INITIATIVE DER PRO-GE:
- Länge und die Verteilung der Arbeitszeit müssen sich in erster Linie an den Menschen, deren Bedürfnissen und ihrer Gesundheit zu orientieren.
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Geschlechtergerechtigkeit, die Verringerung von arbeitsbedingten Krankheiten und von Arbeitsunfällen sind dabei vorrangige Ziele
- Deutliche Reduktion der regelmäßig geleisteten Überstunden
- Grenzen zulässiger Überstunden sollen insbesondere für belastende Tätigkeiten gesenkt werden.
- Geleistete Überstunden müssen immer in Zeit oder Geld mit den entsprechenden Zuschlägen abgegolten werden.
EINIGE FORDERUNGEN DER PRO-GE
- Verringerung der regelmäßig geleisteten Überstunden
- Jede geleistete Überstunde muss mit Zuschlägen abgegolten werden (entweder in Zeit oder Geld)
- Einhaltung der Normen des Arbeitszeitrechtes
- Flexibilisierung der Arbeitszeit, wenn für die Beschäftigten mindestens die gleichen Vorteile verbunden sind, wie für die Arbeitgeber.
- Verkürzung der Normalarbeitszeit (vor allem bei belastenden Tätigkeiten wie Schichtarbeit)
- Verkürzung der Jahresarbeitszeit (durch mehr Urlaubsanspruch, Weiterbildungen etc.)
- Ganzjahresbeschäftigung
- Mehr Selbstbestimmung für ArbeitnehmerInnen (z.B. Recht auf Zeitausgleich oder Recht, Überstunden abzulehnen)
- Bei belastenden Tätigkeiten muss das Ausmaß der zulässigen Überstunden herabgesetzt werden
ZEITLICHE UND ORGANISATORISCHE SCHRITTE
Mitte Juni 2011: Start der Diskussion in den Landes-, Bezirks- und Regionalvorständen der PRO-GE.
Herbst 2011: Start der Diskussionen mit BetriebsrätInnen und Mitgliedern.
Herbst 2012: Umfragen in den Betrieben
Herbst 2013 - Festlegen unserer Ziele für die einzelnen Branchen und der Arbeitszeitpolitik. Anschließend Umsetzung bei den Verhandlungen