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Besser leben mit kürzeren Arbeitszeiten
In der mechanischen Fertigung der BMW Motoren GmbH in Steyr läuft die Produktion wie geschmiert. Der Arbeiterbetriebsrat konnte mit einem neuen Schichtplanmodell kürzere Arbeitszeiten, die Entlastung der ArbeitnehmerInnen und zusätzliches Personal erreichen. Eine wirtschaftlich sinnvolle und gesunde Maßnahme, die Schule machen kann.
Erfreulich gut ist die Auftragslage bei 4-Zylinder-Kurbelwellen. Unerfreulich war der Anstieg an Überstunden, der sich daraus ergeben hat. "Für die KollegInnen war das zu viel", erinnert sich der Betriebsratsvorsitzende Andreas Brich. Zwischen Unternehmen und Betriebsrat wurde ein 17-Schicht-Modell entwickelt.
BESCHÄFTIGUNG GESICHERT
Bereits im Juli 2010 startete das neue Schicht-Modell in der mechanischen Fertigung. Das Grundprinzip sieht für vier Arbeitsplätze fünf KollegInnen vor, wobei eine/r der fünf jeweils frei hat. Der Schichtplan setzt sich aus Früh-, Spät- und Nachtschicht zusammen, die Schichtzeiten blieben unverändert. Die kurze Nachtschicht (6,65 Stunden) wurde beibehalten. Der Monatslohn bleibt ebenfalls gleich. Das besondere am Modell: Arbeitszeiten in der Nacht- bzw. Spätschicht werden höher bewertet als am Tag, da sie gesundheitlich belastender sind.
FREIZEITBLÖCKE ZUR ERHOLUNG
Alle freien Tage, die sich aus dem Schichtplan ergeben, sind mit dem Wochenende verbunden. Dadurch entstehen Freizeitblöcke, in denen sich die ArbeiterInnen gut erholen können. Eine fallweise 6-Tage-Woche ist jedoch nicht vermeidbar. "Nach einem urlaubsbedingt etwas holprigen Start hat sich der Rhythmus eingependelt und die Freizeittage wirken sich positiv auf die MitarbeiterInnen aus", zieht Brich Resümee.
WIR HELFEN DIR!
Die ExpertInnen der Abteilung Arbeitstechnik, Sicherheit und Gesundheit in der Gewerkschaft PRO-GE helfen dir bei Fragen zur Schichtplanerstellung unter Tel. 01/534 44-69625 oder per E-Mail an arbeitstechnik@proge.at gerne weiter.