PRO-GE Vorarlberg: Inkorrekte Arbeitszeitabrechnungen sind kein Kavaliersdelikt!
Landessekretär Birnleitner will noch diese Woche einen Metallbetrieb anzeigen
"Es ist erschreckend, wie einige Firmen in Vorarlberg mit ihren Arbeitnehmern umgehen, ärgert sich der Landessekretär der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) Siegfried Birnleitner. Unsere Arbeitnehmer werden unter dem Vorwand "Wirtschaftskrise" und "Kostendruck" ausgequetscht und so ganze Familien kaputt gemacht. Kaum ein Arbeitnehmer ist unter diesem Leistungsdruck noch in der Lage vernünftige Sozialkontakte zu pflegen. "Das muss sich rasch ändern, ansonsten zerbricht nicht nur die Wirtschaft daran, sondern auch unsere Gesellschaft", so der Landessekretär.
Wir haben mit fast 43 Leistungsstunden pro Woche Europaweit die höchste tatsächlich gearbeitete Wochenarbeitszeit. Das sind Werte aus den 60-iger Jahren, obwohl inzwischen drei Arbeitszeitverkürzungen stattgefunden haben.
Unsere Sozialpartnerschaft macht ganz offensichtlich vor den Betriebstoren halt. Sonst könnte es niemals geschehen, dass Metallfirmen in Vorarlberg zwar auf Überstundenbasis arbeiten lassen aber nur auf Normalstundenbasis bezahlen bzw. "Frei geben". "Hier liegt kein Kavaliersdelikt vor, sondern Betrug am Sozialsystem der Gesellschaft", ist Birnleitner überzeugt.
"Meine Recherchen haben ergeben, dass ein besonders dreister Fall von inkorrekter Abrechnung gegenüber den Arbeitnehmern vorliegt und, dass dieser in seiner Auswirkung kein Einzelfall ist. Daher werde ich diesen Fall zur Anzeige bringen", so Landessekretär Siegfried Birnleitner.
"Ein gemeinsamer Weg der Sozialpartner in punkto Arbeitszeit in dieselbe Richtung könnte auch die öffentliche Hand überzeugen, sich an den Kosten einer "Zukunftslösung" zu beteiligen. Der neue Leitsatz der Produktionsgewerkschaft Vorarlberg lautet auch deshalb 'Gemeinsam die Zukunft sichern'", so Siegfried Birnleitner abschließend.
