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Frühjahrslohnrunde 2018
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Sozialbericht schlägt Erbschaftssteuer vor

Vermögen in Österreich extrem ungleich verteilt

Der neue Sozialbericht des Sozialministeriums macht deutlich: Österreich hinkt bei den vermögensbezogenen Steuern hinterher. Lediglich 1,4 Prozent Abgabenaufkommens stammten 2014 aus vermögensbezogenen Steuern, in der OECD liegt der Schnitt bei 5,5 Prozent.

Die Autoren des Sozialberichts schlagen deshalb die Wiedereinführung der Erbschaftssteuer vor, denn Erbschaften hätten eine große Bedeutung für die ungleiche Verteilung des Vermögens. In Österreich besitzt das reichste ein Prozent der Bevölkerung etwa 34 Prozent des Nettovermögens. Laut einer Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) ist dieser Wert höher als in allen anderen untersuchten EU-Ländern. „Der Sozialbericht unterstützt die langjährige Forderung der Gewerkschaften nach einem gerechteren Steuersystem. Während Arbeit hoch besteuert wird, werden Vermögen kaum herangezogen“, so PRO-GE Vorsitzender Rainer Wimmer.

Arm trotz Arbeit

Der Sozialbericht beleuchtet auch die Situation der „Working Poor“. 297.000 Menschen in Österreich gelten als arm trotz Arbeit, d. h. ihr Einkommen liegt unter der Armutsgefährdungsschwelle. Betroffen sind vor allem alleinerziehende Frauen, Menschen mit geringer Bildung und Ausländer. Ebenso wurde erhoben, dass rund 400.000 vollzeitbeschäftigte Menschen einen Bruttolohn von weniger als 1.500 Euro, davon sind zwei Drittel Frauen. 

Tradierte Geschlechterrollen

Frauen leiden nach wie vor an „systematischer Benachteiligung“. Sie verdienen bei gleicher Arbeit rund 22,9 Prozent weniger als Männer. Des Weiteren ist die Teilzeitquote um ein Vielfaches höher. So arbeiten rund 50 Prozent der Frauen Teilzeit, während dies nur bei 10 Prozent der Männer der Fall ist. Die Autoren führen dies auf tradierte Geschlechterrollen zurück. Noch immer wird von den Frauen erwartet, die Kinderbetreuung zu übernehmen, während Männer vor allem dann in Teilzeit gehen, wenn sie sich weiterbilden wollen.

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