Rund 70 BetriebsrätInnen informierten sich am 30. August in Leonding, Oberösterreich, über Ursachen und Handlungsmöglichkeiten von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Die Veranstaltung fand im Rahmen der PRO-GE Gesundheitskampagne "Gesund in die Arbeit - gesund von der Arbeit" statt.

VORSORGEN STATT NACHBESSERN

PRO-GE Sekretär Werner Schmid, stellvertretender Vorsitzender der OÖGKK Albert Maringer und Hans Karl Schaller, Konzernbetriebsratsvorsitzender der voest Alpine und PRO-GE Landesvorsitzender, eröffneten die Veranstaltung und brachten aktuelle Zahlen zu Arbeitsunfällen, die trotz eines guten ArbeitnehmerInnen-Schutzes immer noch zu hoch sind. Ursachen dafür liegen oft an mangelnder Konzentration, Übermüdung oder unzureichenden Schutzvorrichtungen, wie Franz Riepl, stellvertretender PRO-GE Vorsitzender, erläuterte. "Viele Betriebe kommen ihrer Fürsorgepflicht gegenüber ihren MitarbeiterInnen nicht ausreichend nach. Eine gesunde Jause und ein Salatbuffet zu Mittag sind zu wenig", kritisierteRiepl. Mit Gesundheitskonzepten, die für den jeweiligen Betrieb maßgeschneidert sind, setzt die Produktionsgewerkschaft daher auf Vorsorge. Denn kommt es zu einem Arbeitsunfall oder einer berufsbedingten Erkrankungen, ist vieles nicht mehr so wie vorher.

ERSTER SCHRITT: VONEINANDER LERNEN

Nach den Vorträgen von Ing. Josef Schreiner (AUVA, Abteilung Unfallverhütungsdienst OÖ), Bettina Stadlmayr, MSc (OÖGKK, Abteilung Gesundheitsförderung und Vorsorgemedizin) und vom Direkter der PVA OÖ, Mag. Franz Röhrenbacher, wurden in Diskussionen Erfahrungen der BetriebsrätInnen ausgetauscht. Dabei sind so manche auf den Geschmack gekommen. "Der Austausch zwischen den BetriebsrätInnen ist das Wichtigste, da werden die besten Ideen geboren. Und bei der Gesundheit gibt es ja keinen Konkurrenzkampf. Hier von anderen Betrieben was abzuschauen, kommt immerhin den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu Gute", so Werner Schmid, Organisator der Gesundheitsveranstaltung,

In der Pause und nach der Veranstaltung konnten sich die BetriebsrätInnen praktische Tipps bei den Infoständen von AUVA, OÖGKK, PVA und der Vitalakademie holen.       

GROSSER ERFOLG: GESUNDHEITSVERTRAUENSPERSONEN

Die Gewerkschaft PRO-GE bildet in eigenen Seminar in Kooperation mit Vitaltrainern und den Österreichischen Gebietskrankenkassen BetriebsrätInnen zu Gesundheitsvertrauenspersonen (GVP) aus. Aufgabe der GVP soll es sein, die betriebliche Gesundheitsförderung im Unternehmen zum Thema zu machen. Zunächst wird der Handlungsbedarf im Betrieb oder einzelnen Abteilungen evaluiert wird, um darauf aufbauend konkrete Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu setzen. Über 300 BetriebsrätInnen wurden bisher ausgebildet. Allein bei der Veranstaltung in Leonding haben sich 30 weitere für die Ausbildung angemeldet. Für den Organisator Werner Schmid ein zufrieden stellendes Ergebnis.

WARUM EINE GESUNDHEITSKAMPAGNE?

Mit der Gesundheitskampagne will die PRO-GE seit 2008 das Gesundheitsbewusstsein der ArbeitnehmerInnen stärken. Zu fünf Themenschwerpunkten werden in allen Bundesländern Veranstaltungen abgehalten und BetriebsrätInnen zu Gesundheitsvertrauenspersonen ausgebildet. Ziel der PRO-GE ist es, dass möglichst viele Beschäftigte gesund in die Arbeit und auch wieder gesund von der Arbeit gehen.

KAMPAGNEN-FOLDER UND INFOS

Neben diesem Bericht steht der Kampagnen-Folder "Arbeitsunfälle können dein Leben ändern!" zum Downloaden und Ausdrucken bereit. Alle Infos zur Gesundheitskampagne der PRO-GE gibt es unter "Linktipp".