Metalltechnische Industrie 2017
PRO-GE auf flickr
Metaller-KV: Österreichweite Betriebsversammlungen
Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 186.000 Beschäftigten der Metallindustrie wurden am 30. Oktober mit der vierten Runde für den Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) fortgeführt. Nach rund neun Stunden wurde die Verhandlung ohne Ergebnis abgebrochen. Es gibt nach vier Runden weder beim Rahmenrecht noch bei den Lohn- und Gehaltserhöhungen ein Angebot der Arbeitgeber. Im Gegenteil: Es soll Verschlechterungen geben. Die Entschädigungen bei Dienstreisen sollen zum Beispiel von rund 53 Euro auf 26 Euro gekürzt werden.
Das Fass zum Überlaufen brachte die Forderung der Arbeitgeber, nicht die österreichische Inflationsrate (Stand: 1,8 Prozent im Schnitt der letzten 12 Monate) für die Verhandlungen heranzuziehen, sondern andere, niedrigere europäische Inflationsraten.
"Bereits vier Runden und weiter nur Stillstand auf Seiten der Arbeitgeber. Faire Lohn- und Gehaltserhöhungen werden zwar in Presseaussendungen versprochen, aber in den Verhandlungen knallhart abgelehnt. Daher werden wir nun die Beschäftigten in den Betrieben informieren", betonen die beiden Verhandlungsleiter auf ArbeitnehmerInnenseite, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp).
Die Betriebsversammlungen finden von 31. Oktober bis 6. November statt. Die Gewerkschaften fordern einen von allen Fachverbänden der Metallindustrie getragenen Abschluss. Die nächsten Verhandlungen mit dem FMTI wurden jedenfalls für den 6. November vereinbart. "Sollte auch diese Verhandlung scheitern, sind Gewerkschaften und BetriebsrätInnen gezwungen, gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen einzuleiten. Schließlich sollte der neue Kollektivvertrag bereits ab 1. November gelten", so Wimmer und Dürtscher.