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Frühjahrslohnrunde 2018
Frühjahrslohnrunde 2018
Rainer Wimmer, Bundesvorsitzender der PRO-GE Rainer Wimmer: "Haben ein tolles Ergebnis erreicht."
ArbeitnehmerInnen bei der BV in der voestalpine "Die Beschäftigten und BetriebsrätInnen haben gehörigen Druck aufgebaut."
Rainer Wimmer bei der BV in der voestalpine "Dafür möchte ich mich bei allen herzlich bedanken."

"Danke an alle Mitglieder und BetriebsrätInnen"

Rainer Wimmer im Interview zu den Abschlüssen im Metallbereich.

PRO-GE erreicht Lohnzuwachs von rund 400 Millionen Euro.

Nachdem die Kollektivvertragsverhandlungen für die Metallindustrie und den Bergbau in den Morgenstunden des 6. November abgeschlossen wurden, folgte am 10. November der Abschluss im Metallgewerbe. Rainer Wimmer, Bundesvorsitzender der PRO-GE, war Verhandlungsführer der Gewerkschaft PRO-GE bei den insgesamt fünf Verhandlungsrunden. Im Interview bedankt er sich bei allen Beschäftigten, BetriebsrätInnen und MitarbeiterInnen, erzählt was ausschlaggebend für den Abschluss war und ob er mit den Ergebnissen zufrieden ist.

Redaktion: Wie beurteilst du die beiden Abschlüsse für die Metallbranche?

Rainer Wimmer: Wir haben ein tolles Ergebnis für die Beschäftigten erreicht. Ein Mindestlohn der sowohl in der Metallindustrie/Bergbau als auch im Metallgewerbe über 1.500 Euro liegt, kann sich sehen lassen. Wir konnten mit den Abschlüssen einen Reallohnzuwachs erreichen, den die Beschäftigten sicher im Geldbörsel spüren werden. Die Lohnerhöhungen im Metallbereich insgesamt machen auf ein Jahr gerechnet einen Lohnzuwachs von rund 400 Millionen Euro aus. Das ist schon gewaltig. Was man außerdem nicht vergessen darf ist die Signalwirkung, die dieser gute Abschluss auch für alle anderen Kollektivvertragsverhandlungen haben wird.

Redaktion: Die Verhandlungen, besonders in der Metallindustrie und im Bergbau waren ja nicht einfach. Warum ist es doch noch in der dritten bzw. zweiten Runde zu einem Abschluss gekommen?

Rainer Wimmer: Ein ausschlaggebender Punkt waren sicher die BetriebsrätInnen-Konferenzen im Vorfeld und die hunderten Betriebsversammlungen in ganz Österreich. Die Arbeitgeber sind dadurch gehörig unter Druck geraten weil sie gesehen haben, dass die Beschäftigten hinter uns stehen. Dafür möchte ich mich auch noch einmal bei allen unseren Mitgliedern, bei den starken Betriebsrätinnen und Betriebsräten und bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken. Die guten Abschlüsse waren nur möglich weil wir gemeinsam an einem Strang gezogen haben und wir gemeinsam gekämpft haben. Es hat sich gezeigt, dass wir die Speerspitze der ArbeitnehmerInnen-Vertretung in Österreich sind. Die Arbeitgeber haben gesehen, dass sich die Beschäftigten nicht einfach mit einer Inflationsabgeltung abspeisen lassen, wenn die Konjunktur kräftig anzieht und die Auftragsbücher in dem meisten Unternehmen prall gefüllt sind.

Redaktion: Das Thema Arbeitszeitverkürzung war in den Verhandlungen für die Metallindustrie lange Zeit der Stein des Anstoßes. Wird das Thema noch weiterhin präsent bleiben?

Rainer Wimmer: Das muss es sogar - aus ganz einfachen Gründen. Die österreichischen ArbeitnehmerInnen leisten so viele Überstunden wie in kaum einem anderen europäischen Land - 2009 waren es unglaubliche 314 Millionen! Natürlich wollen wir niemandem Überstunden wegnehmen oder vorschreiben wieviele gemacht werden dürfen. Aber wären die Überstundenzuschläge höher, würden es sich die Unternehmer vielleicht überlegen, die Arbeit auf mehr Menschen aufzuteilen. Besonders in der Schicht-, Akkordarbeit oder bei Montagetätigkeiten leidet die Gesundheit unter überlangen Arbeitszeiten. In einigen Kollektivverträgen, wie in der Papierindustrie, haben wir bereits kürzere Arbeitszeiten erreicht. Auch einige Betriebe haben die gut ausgebildeten Fachkräfte als ihr größtes Kapital erkannt und durch bessere Regelungen bei der Arbeitszeit dafür gesorgt, dass sie länger gesund bleiben. Das Thema Arbeitszeitverkürzung bleibt also weiterhin ein Schwerpunkt unserer Gewerkschaft. Im Frühjahr werden wir mit anderen Interessenvertretungen Arbeitszeit-Workshops und im Sommer eine große Enquete mit ExpertInnen veranstalten. Wir haben auch die Arbeitgeberseite dazu eingeladen, wenn sie konstruktiv mitarbeiten will.

Redaktion: In beiden Bereichen - dem Metallgewerbe und der -industrie/Bergbau konntet ihr gute Ergebnisse für die Jugend erreichen. Bist du damit zufrieden?

Rainer Wimmer: Wie ich bereits einmal gesagt habe: zufrieden kann man nie sein. Aber wir haben es geschafft, die Lehrlinge bei den Prämien die die Unternehmen für bestandene Lehrabschlussprüfungen bekommen, zu beteiligen. Ich denke das ist nur fair, denn schließlich sind die Lehrlinge die Leistungsbringer. Die Förderungen für Unternehmen die Lehrlinge ausbilden sind zwar richtig aber auch die Lehrlinge haben eine Belohnung verdient. Sie haben nun einen zusätzlichen Anreiz, bei der Lehrabschlussprüfung gut abzuschneiden. Außerdem haben wir in beiden Bereichen einen hohen Zuwachs bei den Lehrlingsentschädigungen erreicht. Es war uns wichtig unseren zukünftigen FacharbeiterInnen auf diese Weise zu signalisieren: wir sind für euch da, ihr könnt auf uns zählen - genauso wie sie im Vorfeld der Verhandlungen hinter uns gestanden sind.

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