Metallindustrie/Bergbau 2010
Metallindustrie & Bergbau: Bis zu 3 Prozent mehr Lohn
Für die 165.000 Beschäftigten in der Metallindustrie und im Bergbau konnte in der dritten Verhandlungsrunde nach einem 17-stündigen Verhandlungsmarathon in den Morgenstunden des 6. November ein Abschluss erzielt werden. Erst durch den massiven Druck unserer BetriebsrätInnenkonferenzen und 413! Betriebsversammlungen in ganz Österreich konnte dieser Erfolg für die Beschäftigten erreicht werden. Für diese unglaubliche Unterstützung danken wir allen sehr herzlich!
Der Abschluss im Überblick:
- Mindestlöhne plus 2,5 Prozent
- IST-Löhne plus 2,3 Prozent, Mindestbetrag von 45 Euro; ergibt ein Lohnplus von bis zu 3 Prozent
- Neuer Mindestlohn: 1.515,84 Euro
- Bei positivem Betriebserfolg gebührt eine Einmalzahlung:
- 0 bis < 4 Prozent Betriebserfolg in % der Betriebsleistung: 50 Euro
- 4 bis < 8 Prozent Betriebserfolg in % der Betriebsleistung: 100 Euro
- > 8 Prozent Betriebserfolg in % der Betriebsleistung: 150 Euro
- Bei Konzernen gilt immer der bessere Wert (Gesamtkonzern oder Unternehmen)
- Zulagen und Aufwandsentschädigungen plus 2,3 Prozent
- Lehrlingsentschädigungen plus 2,3 Prozent
- Prämie für Lehrlinge bei bestandener Lehrabschlussprüfung von 150 Euro
- Geltungsbeginn: 1. November 2010
- Geltungsdauer: 12 Monate
Die Verhandlungen gestalteten sich sehr schwierig, da die Arbeitgeber nicht bereit waren ihr Angebot vom 21. Oktober zu erhöhen, bevor wir das Thema Arbeitszeit nicht aus den Verhandlungen zurückziehen. Selbst Gespräche im Anschluss an die Kollektivvertrags-Runde wurden abgelehnt. Erst nachdem wir unmittelbar vor dem Scheitern der Verhandlungen standen und die Arbeitgeber auf die damit verbundenen Konsequenzen aufmerksam gemacht hatten, kam wieder Bewegung in den Verhandlungsverlauf.
Arbeitszeitverkürzung weiterhin SchwerpunktWir haben bis zum Ende der Kollektivvertrags-Runde versucht Forderungen zum Thema Arbeitszeit durchzusetzen oder zumindest Gesprächszusagen der Arbeitgeber zu erhalten. Beides ist uns nicht gelungen. Alle Themen rund um Arbeitszeit werden selbstverständlich trotzdem von uns weiter verfolgt. "Die Forderung der PRO-GE nach kürzeren Arbeitszeiten bleibt ein wichtiger Schwerpunkt in der Kollektivvertragsarbeit, weil es um viele wichtige Interessen der Beschäftigten geht", so Rainer Wimmer, Vorsitzender der PRO-GE, kurz nach Abschluss der Verhandlungen um 7:00 Uhr früh. Die diesjährige Lohn- und Gehaltsrunde in der Metallindustrie und des Bergbaus hat die Debatte mit dem Arbeitgebern erst so richtig in Gang gebracht. Vor allem wird die Zielrichtung kürzerer Arbeitszeiten bei Arbeit mit besonderen Belastungen, wie zum Beispiel bei der Schicht-, Akkordarbeit oder bei der Montage, zu erreichen, von den Beschäftigten und BetriebsrätInnen massiv unterstützt.
Sehr gutes Ergebnis erzielt
Im Vorfeld wurde für den Fall des Nicht-Abschlusses bereits eine BetriebsrätInnenkonferenz terminlich festgelegt. Diese wird nun nicht stattfinden. Rainer Wimmer und Karl Proyer, Chefverhandler der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), sprechen von einem guten Ergebnis: "Wir haben hart gekämpft und ein sehr gutes Ergebnis für die Beschäftigten erzielt werden."
Mehr Infos
Neben diesem Artikel gibt es mehr Informationen zu den Kollektivvertragsverhandlungen 2010 in der Metallindustrie und dem Bergbau. Einige Dokumente sind nur für BetriebsrätInnen verfügbar und werden erst nach dem Login angezeigt!