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Frühjahrslohnrunde 2018
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Renate Anderl PRO-GE Anderl: ""Der Abschluss verringert die Einkommensschere."

Karenzanrechung = bares Geld für ArbeitnehmerInnen!

Ein KV-Abschluss zur Nachahmung empfohlen

Zum Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern tragen nach wie vor die geringen Anrechnungen der Karenzzeiten für die Vorrückungen, also die finanzielle Besserstellung, bei. Hauptsächlich betroffen sind Frauen. Gesellschaftliche Veränderungen bringen es aber auch mit sich, dass sich mehr Männer ihren Kindern verstärkt widmen wollen. Dadurch werden auch sie zu Betroffenen.

Für dienstzeitabhängige Ansprüche, also Urlaubsausmaß oder Jubiläumsgelder gibt es bereits verbesserte Anrechnungen. Bei den Vorrückungen jedoch nicht. Es ist daher erfreulich, dass bei den schwierigen Kollektivvertragsverhandlungen in der Metallindustrie und Bergbau 2011 ein Meilenstein für die Karenzzeitanrechnungen erreicht werden konnte.

Regelung alt:
Bisher wurden insgesamt zehn Monate für alle Karenzen angerechnet.

Regelung neu für alle Karenzen ab dem 1. November 2011:
Ab jetzt können pro Karenz bis zu 16 Monate als Beschäftigungsjahre angerechnet werden.

Dies hat konkrete Auswirkungen für die Beschäftigten und bringt bares Geld.

Kamen bei drei Karenzen bisher nur zehn Monate bei der alten Berechnung zur Geltung so ermöglicht die neue Regelung 48 Monate Anrechnung. Nimmt eine Frau diese Karenzen beim selben Dienstgeber, so kann sie nun zusätzlich vier Beschäftigungsjahre vorweisen. Dies bedeutet z. B. in der Beschäftigungsgruppe C (Kollektivvertrag Metallindustrie) ein Einkommensplus von rund 480 Euro pro Jahr (berechnet nach Kollektivvertragsgrundlohn ohne Zulagen). Das Einkommen erhöht sich in den nächsten zehn Jahren um rund 4.800 Euro, ohne Berücksichtigung allfälliger künftiger Löhnerhöhungen, die Jahr für Jahr die Gewerkschaft aushandelt. Dies ist eine wesentliche Verbesserung des Lebenseinkommens und sichert eine bessere Altersvorsorge.

Auch Männer profitieren von dieser Regelung. Sie können ihrem Kind jetzt Zeit widmen mit dem Wissen, keine künftigen Einkommenssprünge zu verpassen. Ein Erfolgsmodell, welches in allen anderen Kollektivverträgen Nachahmung finden sollte, denn Kinder zu bekommen soll für alle ArbeitnehmerInnen leistbar sein!

Interview mit Renate Anderl, Bundesfrauenvorsitzende der PRO-GE

Wie kam es zu der Forderung und Umsetzung der Karenzanrechnung?

Renate Anderl: "Österreich ist innerhalb der EU Schlusslicht bei der Einkommensschere. Frauen haben im Arbeitsleben durch viele Gründe Benachteiligungen wie z. B. durch Kindererziehungszeiten. Wir sehen Kollektivverträge als Instrument zur Chancengleichheit. Unser Bestreben ist es, dieses Instrument zur Verringerung der Einkommensschere zu nützen."

Wieso ist das ein Meilenstein?

Die neue Anrechnung der Karenzen von 16 Monaten pro Kind stellt eine echte finanzielle Verbesserung dar und ist im Börsel spürbar. Dies ist ein wesentlicher Schritt zur Schließung der Einkommensschere.

Was bedeutet diese Regelung für die anderen Branchen?

Unser Ziel ist, dass Beruf und Kind ohne Einkommensverlust für alle ArbeitnehmerInnen vereinbar ist. Diese Regelung sollte auch in den anderen Kollektivverträgen Einzug finden.

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