Metallgewerbe: KV-Verhandlungen starten
Noch vor dem Start der Kollektivvertragsverhandlungen von Metallindustrie und Bergbau hat die Gewerkschaft PRO-GE am 22. September mittags die Verhandlungen im Metallgewerbe mit der Übergabe des Forderungsprogramms eröffnet. Ebenso wie in der Metallindustrie steht die KV-Runde für die rund 110.000 ArbeiterInnen des Metallgewerbes im Zeichen der hohen Inflation und des kräftigen Wirtschaftswachstums. "Die Auftragslage bei den Betrieben ist sehr gut", stellt PRO-GE Verhandlungsleiter Rainer Wimmer fest. "Auf der anderen Seite ist das tägliche Leben für die Beschäftigten massiv teurer geworden. Das richtige Signal in dieser Situation sind kräftige Lohnerhöhungen für die Beschäftigten."
Das Forderungsprogramm 2012
- Erhöhung der Mindestlöhne
- Erhöhung der Ist-Löhne unter besonderer Berücksichtigung der
BezieherInnen niedriger Einkommen - Erhöhung der im Kollektivvertrag angeführten Zulagen und Aufwandsentschädigungen im Ausmaß der Erhöhung der Mindestlöhne bzw. Ist-Löhne
- Erhöhung der Lehrlingsentschädigungen im Ausmaß der Erhöhung der Mindestlöhne
- Rahmenrechtliche Verbesserungen, insbesondere
- Einführung des Monatslohnes
- Verbesserung bei der Übernahme der Internatskosten
- Verlängerung der Kündigungsfristen
- 24.12. unter Fortzahlung des Entgeltes zur Gänze arbeitsfrei
- Aufnahme von Gesprächen zur weiteren Angleichung der Rechte von ArbeiterInnen und Angestellten - Geltungstermin: 1. Jänner 2012
Arbeitskreise vereinbart
PRO-GE und Arbeitgeberseite haben sich bereits darauf verständigt, bei den aktuellen Themen "Lehrlingsausbildung" und "Bekämpfung von Lohn- und Sozialdumping", künftig sozialpartnerschaftliche Gespräche aufzunehmen.
GegenForderungen der Arbeitgeber
Die Arbeitgeberseite hat uns heuer ein äußerst umfangreiches Gegen-Forderungsprogramm übergeben. Die Forderungen der Unternehmer lauten:
- Angleichung (Verkürzung) der Kündigungsfristen der Arbeitgeber an jene der Arbeitnehmer
- Entfall der Postensuchtages bei Selbstkündigung des/der Arbeitnehmers/in
- Verkürzung der Weiterverwendungszeit von Lehrlingen auf das gesetzliche Ausmaß (3 Monate)
- Zulassung einer täglichen Normalarbeitszeit bis zu 10 Stunden im Rahmen einer 5-Tage-Woche
- Entfall des Zeitzuschlages für Wochenstunden nach der 40. Stunde bei dem Modell der "Erweiterten Bandbreite"
Neben diesem Artikel gibt es mehr Informationen zu den Kollektivvertragsverhandlungen 2012 im Metallgewerbe. Einige Dokumente sind nur für BetriebsrätInnen verfügbar und werden erst nach dem Login angezeigt!