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Frühjahrslohnrunde 2018
Frühjahrslohnrunde 2018

Kräftige Lohnerhöhungen für Metaller!

Interview mit Rainer Wimmer in der Glück auf!

Die Vorbereitungen zu den Kollektivvertragsverhandlungen in der Metallindustrie und des Bergbaus laufen. Wie es den Unternehmen und der Wirtschaft geht und warum Lohnzurückhaltung nicht in Frage kommt, erklärt Bundesvorsitzender Rainer Wimmer im Glück auf!-Interview.

Glück auf!: Am 22. September findet die Übergabe der Forderungen statt. Und zwei Wochen später, die erste Verhandlungsrunde. Wie geht es Metallindustrie und Bergbau?

Wimmer: Wirtschaftsforscher erwarten für 2011 ein Wachstum von mehr als drei Prozent. Die Auftragsbücher sind voll, die Produktionsauslastung ist sehr gut. Vor allem die Exporterfolge haben enorm zum Aufschwung beigetragen. Dieser riesige Erfolg ist nicht an irgendeiner Aktienbörse "erspekuliert" worden, sondern wurde ausschließlich von den Beschäftigten ermöglicht. Daher wird die PROGE eine kräftige Lohnerhöhung für die Kolleginnen und Kollegen fordern. Sie müssen am wirtschaftlichen Aufschwung beteiligt werden. Daran führt kein Weg vorbei.

Glück auf!: Die Inflationsrate ist sehr hoch. Vor allem das tägliche Leben ist massiv teurer geworden. Welchen Einfluss
hat das auf die Lohnrunde?

Wimmer: Energie, Treibstoffe, Nahrungsmittel aber auch Wohnungsmieten sind empfindlich teurer geworden. Der tägliche Einkauf reißt ein Loch in das Geldbörsel. Das spüren die Menschen massiv. Daher muss die Inflationsbelastung abgegolten und der Produktivitätszuwachs honoriert werden. Auch aus volkswirtschaftlichen Gründen ist dies sinnvoll: Kaufkraft stärken, damit es den Unternehmen auch in Zukunft gut geht!

Glück auf!: Die Unternehmen jammern bereits, dass sich die Konjunktur abschwächt und hohe Lohnforderungen sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirken werden. Ein Grund für Lohnzurückhaltung?

Wimmer: Nein, auf gar keinen Fall. Das ist das übliche Krankreden der Wirtschaft vor jeder Lohnrunde. Die Aussichten sind in Wahrheit sehr positiv, das Niveau sehr, sehr hoch. Außerdem sind die Lohnstückkosten im europäischen Vergleich nur sehr moderat gewachsen. Die österreichische Wettbewerbsfähigkeit hat sich also verbessert.

Glück auf!: Was ist mit dem Thema Arbeitszeit: Kommt das wieder so massiv auf den Verhandlungstisch?

Wimmer: Arbeitszeit ist immer ein Thema bei Kollektivvertragsverhandlungen. Das liegt in der Natur der Sache. Im Frühjahr haben wir dazu eine neue Initiative gestartet. Erste Ergebnisse erwarten wir Mitte 2012. Im Kern geht es darum, für jede Branche ein konkretes Forderungspaket zu schnüren. So zum Beispiel gibt es in der Forstarbeit andere Herausforderungen als in der Metallindustrie. Aber ich sage ganz deutlich: Für die Streichung von Überstundenzuschlägen, wie sich das die Wirtschaft wünscht, stehen wir nicht zur Verfügung.

Glück auf!: Der Sommer war mitunter sehr kühl. Wird es ein heißer Herbst?

Wimmer: Für Wetterprognosen bin ich zum Glück nicht zuständig. Aber Spaß beiseite. Was die Lohnverhandlungen betrifft: Geschenke darf sich niemand erwarten. Das Verhandlungsteam und die Betriebsrätinnen und Betriebsräte werden um jeden Cent hart kämpfen. Wir fordern kräftige Lohnerhöhungen für die Kolleginnen und Kollegen. Und wenn es sein muss, werden wir zusammen mit unseren Mitgliedern auch den nötigen Druck erzeugen.

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