Studie der Universität Linz: Reichensteuer bringt Milliarden
Klarheit schaffen: Wer eine neue Vermögenssteuer zahlen muss!
Eine Entlastung der ArbeitnehmerInnen könnte rasch und spürbar umgesetzt werden. Eine Studie der Universität Linz zur Verteilung von Vermögen in Österreich zeigt, dass je nach Modell einer Vermögenssteuer Einnahmen im Ausmaß von mindestens zwei bis fünf Milliarden Euro lukriert werden können. Je nach Modell sind dabei lediglich fünf bis acht Prozent der reichsten Haushalte betroffen. Damit ist auch klar, dass eine solche Vermögenssteuer keine Besteuerung der Mittelschicht ist. "Wir wollen eine spürbare Entlastung der Einkommen durch Senkung des Eingangssteuersatzes, um die Kaufkraft zu stärken. Zusammen mit einer Millionärssteuer hat diese Steuerreform für die Gewerkschaften Priorität", betont PRO-GE-Vorsitzender Rainer Wimmer.
Mit dem Reichensteuer-Rechner der PRO-GE lässt sich berechnen, wie lange man sparen muss, um "endlich" Reichensteuer zu zahlen.
Spielraum für Lohnsteuersenkung
Im Koalitionsabkommen der Regierung heißt es beim Thema Steuerstrukturreform: "Der Eingangssteuersatz soll - unter gleichzeitiger Abflachung der Progression - in Richtung 25 Prozent gesenkt werden, sobald eine ausreichende Gegenfinanzierung oder budgetäre Spielräume gegeben sind." Der Spielraum für eine Steuersenkung ist gegeben, das belegt die aktuelle Studie.
Nur 5% von Reichensteuer betroffen
Die große Masse der österreichischen Bevölkerung wäre von einer Vermögenssteuer nicht betroffen. Sie wäre ein fairer Beitrag der Reichen, der zu einer gerechteren Verteilung führen würde. Denn derzeit ist die Schieflage bei der Besteuerung enorm: Während Arbeit hoch besteuert ist, sind Vermögen kaum besteuert. Das zeigt auch ein aktueller OECD-Bericht. Demnach machten 2012 vermögensbezogene Steuern im Verhältnis zur heimischen Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt - BIP) nur 0.6 Prozent aus. Nur vier Länder - Mexiko, Slowakei, Estland und Tschechien - erzielten noch weniger Einnahmen aus Vermögenssteuern als Österreich.
Gleichzeitig steigen aber die Ausgaben für Wohnen und Lebensmittel. Wer ohnehin schon wenig verdient, muss bereits rund die Hälfte des Einkommens für Wohnen, Essen und Energie aufwenden. „Die ArbeitnehmerInnen müssen dringend entlastet werden, ihnen muss mehr Netto vom Brutto bleiben", fordert AK-Präsident Rudi Kaske.